„Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen“ Heft 1/2017 erschienen

Die Kreuzotter in Thüringen & Das Monitoring gebietsfremder Orchideen

Deckblatt

Einst häufig anzutreffen, gefürchtet und verfolgt – heute ist eine Begegnung mit der Kreuzotter Vipera berus ein seltenes Ereignis. Nur wenigen Spaziergängern ist eine Begegnung mit der Art vergönnt. Selbst Experten haben ihre Mühe, die Art zu entdecken. Daher ist die Kreuzotter in der Roten Liste der gefährdeten Tierarten Deutschlands als „stark gefährdet“ eingestuft. Diese hohe Gefährdung der Kreuzotter besteht ebenfalls in Thüringen. Viele der ehemaligen Fundorte habe ihre Eignung als Lebensraum für die Kreuzotter verloren. Das zeigt eine stichprobenhafte Geländeerfassung von Christianna Serfling & Florian Serfling. Strukturreiche Wälder mit Offenflächen als Lebensraum für die Kreuzotter fehlen heutzutage. Aber auch Wildschwein tragen zur Reduzierung der Art bei. Es wird daher Zeit, diese Art verstärkt in den Fokus der Naturschutzbemühungen zu bringen.

Hermann Voelckel & Werner Westhus beschreiben in ihrem Artikel die Ergebnisse des Monitorings gebietsfremder Orchideen in Thüringen. Drei Monitoringdurchgänge sind bisher umgesetzt, der letzte im Jahr 2015. Dabei wurden die ca. 20 wichtigsten Vorkommen untersucht und ihre Entwicklung verfolgt. Ziel der Untersuchungen ist es rechtzeitig zu erkennen, ob von gebietsfremden Orchideen eine erhebliche Gefährdung der genetischen Vielfalt heimischer Orchideen ausgeht.

Lutz Reißland stellt den Strukturverlust in der Agrarlandschaft am Beispiel einer Gemeinde im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in den Mittelpunkt seines Beitrages. Infolge der Intensivierung der Landwirtschaft wurde die Landschaft immer stärker ausgeräumt. Es gingen Wegrändern mit Bäumen, Hecken und kleinen Brachflächen verloren. Fast 50% der Feldwegflächen – kleine Biodiversitätsrefugien – wurden teilweise oder ganz untergepflügt! Das bleibt nicht ohne Auswirkung auf viele Tier- und Pflanzenarten.

Manuela Reuter stellt ihre Untersuchung der Tagfalterfauna am Goldberg bei Ohrdruf vor und nimmt Bezug auf die aktuellen Nutzungsformen. Die Autorin thematisiert dabei besonders die Auswirkung der Nutzung auf die Tagfalter. Henryk Baumbach & Heiko Uthleb berichten über die FFH-Managementplanung, Fachbeiträge Offenland, in Thüringen. Die Stiftung Naturschutz Thüringen stellt die Preisträger des Thüringer Naturschutzpreises 2016 mit „Langem Atem für die Natur“ vor. Beate Graumann reflektiert die Konzertreihe der Nationalen Naturlandschaften mit dem Pianisten Felix Reuter als Höhepunkt im touristischen Themenjahr 2016. Thomas Schlufter & Anke Rothgänger geben Anleitung zum Aufbau, der Betreuung und Unterhaltung von mobilen Amphibienschutz-anlagen.

Aus den Verbänden berichten Julia Gombert & Petra Ludwig über die Auszeichnung des Projektes „Rhöner Landschaft behüten – Da mach ich mit!“ als UN-Dekadeprojekt und Thomas Wey & Burkhard Vogel über das BUND-Projekt „Tümpel für den Froschkönig“. Sybille Streubel informiert über den neu gegründeten Kreisverband des BUND im Ilm-Kreis.
Jochen Wiesner & Siegfried Klaus gedenken dem 2016 verstorbenen Ornithologen, Naturschützer und Tierfotograf Rudolf Heyer. Abschließend wird der aktuelle Naturschutzreport „Gesetzlich geschützte Biotope in Thüringen“ vorgestellt.

Die Zeitschrift „Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen“ erscheint mit vier Heften jährlich und ist im Jahresabonnement für den günstigen Betrag von 13 € (inkl. Versand) oder in Einzelheften zu beziehen.

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