NABU Artenschutzturm Greiz Reinsdorf
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vor dem Umbau / nach dem Umbau © Foto: Torsten Franke

© Foto: Frank Leo / fokus-natur.de

© Foto: Frank Leo / fokus-natur.de

© Foto: Torsten Franke, Juli 2023

© Foto: Torsten Franke, Juli 2023
Der Ortsgruppe Greiz des NABU Kreisverbandes Gera-Greiz ist es gelungen, Anfang des Jahres 2023, die Artenschutztürme Reudnitz und Greiz-Reinsdorf aus ihrem mehrjährigem „Dornröschenschlaf“ zu holen. Dieser war durch die Auflösung des Vereins Ostthüringer Ornithologen e.V. in 2016 entstanden. Nachdem wir die Eigentumsverhältnisse recherchiert hatten, zeigten sich die Eigentümer – kommunal (Stadt Greiz in Reinsdorf) und privat (in Reudnitz) sehr kooperativ, die Nutzung weiterhin in die Hände Dritter zu geben. Nach Abschluss der Mietverträge, Auswechseln der Schlösser sowie Sicherung der Begehbarkeit konnte die Betreuung der Türme neu gestartet werden.
Am Anfang wurden durch Peter Köhler und Torsten Franke die alten Gelege entfernt, kleine Reparaturen durchgeführt und die Brutstätten gesäubert.
Während der Reudnitzer Turm mit diesen Maßnahmen schon wieder seine Funktion erfüllen konnte, sah es um den Reinsdorfer trostlos aus. Das zeigte sich nicht nur an der Bausubstanz, sondern auch an den „Hotelgästen“: Nur zwei Dohlenpaare waren 2023 dort mit ihrer Brut erfolgreich.
Die Fassade des Reinsdorfer Turms hat durch Witterung und bauliche Unzulänglichkeiten ihre vorherige schöne Ansicht verloren.
Für Herbst 2023 und das Frühjahr 2024 hatten wir uns vorgenommen, aktiv die Ursachen dafür zu ergründen. Durch die nach unten breiter werdender Form des Turmkörpers und das dazu verhältnismäßig zu kleine Dach stand die Fassade jahrelang schutzlos im Wetter. Auch das Grafiti-Kunstwerk der Brüder Rank wurde so zerstört. Die Lösung des Problems konnte nur durch zwei umfangreiche Baumaßnahmen erfolgen: Dachvergrößerung und Holzverkleidung mit Umgestaltung von der konischen in eine zylindrische Form.
Artenschutztürme sollten generell nicht nur für Vogelschutz konzipiert werden, sondern den besonderen Anspruch erfüllen, für unsere Säugetiere der Lüfte, die Fledermäuse, Unterschlupf zu bieten. Der durch die Verkleidung entstehende Hohlraum kann genau dafür beste Voraussetzungen bieten.
Die NABU-Mitglieder Torsten Franke, Peter Köhler, Frank Leo sowie Kreisverbandsvorsitzender Andreas Martius entwickelten eine Konstruktionsplanung für den Umbau zu einem wirklich nutzbaren Artenschutzturm für Fledermäuse, Vögel, Insekten und Amphibien.
Des Weiteren wurde beschlossen, die bisherigen Hinweisschilder an den Türmen neu zu gestalten, sodass von außen erkennbar ist, wer die Betreuung inne hat.
Nach ausdrücklicher Zustimmung seitens der Stadt Greiz als Eigentümer wurde ein Antrag auf Fördermittel beim Land Thüringen eingereicht. Dieser wurde mit kleinen Abstrichen genehmigt.
Angebote von Handwerksbetrieben (Zimmermann, Dachdecker) wurden eingeholt und entsprechende Aufträge erteilt. Für die zukünftigen Untermieter mussten von unseren Fachleuten viele für unterschiedliche Arten konzipierte Quartiere ausgesucht und deren fachmännischer Einbau festgelegt werden.

© Foto: Torsten Franke
Die Ausstattung des AST Greiz –Reinsdorf nach erfolgtem Umbau im Februar 2025
Einbauten:
- 2 Brutkisten 100x50x50cm + 120x50x50cm für Schleiereule/Kauz
- 2 Brutkisten á 70x40x50cm für Turmfalken
Außen:
- Ansitzhölzer: 12 Stück
- Giebelröhren (Fledermaus): 4 Stück
- Einflugsilhouette (Fledermaus): 1 Stück
- Fassadenkästen (Fledermaus), (Beton): 6 Stück
- Sperlingskolonie: 1 Stück m. 6 Bruträumen
- Starenkästen: 2 Stück
- Kleinvogelkästen: 4 Stück
- Nischenbrüterkasten: 1 Stück
- Fledermauskästen (Holz): 4 Stück
- Dohlenkästen (Beton): 3 Stück
- Mauerseglerkästen: 4 Stück
- Schwalbendoppelnester: 6 Stück
- Fassadenkästen (Fledermaus): 6 Stück (von UNB bereitgestellt)
- Insektenholz: 1 Stück
- Für die Fledermäuse gibt es extra folgende Spaltenquartiere:
- 26 Stück 15 mm tief
- 24 Stück 30 mm tief
- 24 Stück 35 mm tief
Im Inneren des Turms:
- Gesteins-/Wurzelschüttung (Amphibien/Reptilien) 2m²