„Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen“ Heft 3/2014 und Sonderheft 2014 „25 Jahre Grünes Band Thüringen“ erschienen

Die Sumpfspitzmaus Neomys anomalus zählt in Thüringen zu den seltensten Säugetierarten, zu deren Verbreitung und Biologie kaum Kenntnisse vorliegen, weshalb sie oft mit der Wasserspitzmaus Neomys fodiens verwechselt wird. V. Knorre gibt ein genaues Verbreitungsbild für Thüringen und diskutiert akute Gefährdungen sowie Schutzmaßnahmen.
Auch die Alpen-Gänsekresse Arabis alpina ist in Thüringen eine seltene Art, die hier weit außerhalb ihrer typischen Siedlungsgebiete vorkommt. Derzeit sind in Thüringen am Südrand des Harzes nur zwei Standorte bekannt. Schwarzberg & Barthel (†) stellen die hierzulande unbekannte Art vor und geben einen historischen Abriß von der Entdeckung 1840 bis heute. Die beiden verbliebenen Wuchsorte werden vorgestellt und die Bemühungen zu deren Schutz erläutert.
Das Graue Langohr Plecotus austriacus ist eine ebenfalls vom Aussterben bedrohte Art in Thüringen. Gombert & Schorcht vergleichen die Ergebnisse von Winterquartierkontrollen in der Thüringer Vorderrhön und weisen dabei einen extremen Bestandseinbruch von über 90 Prozent für diese Fledermausart nach. Aktuell wird ein Artenhilfsprogramm erarbeitet, das als Grundlage zur Erhaltung der Art dienen soll.
Weiterte Beiträge informieren über die Ergebnisse der Tagung „Moorschutz und Moor-Revitalisierung in den Kammlagen des Thüringer Waldes“, neu gesicherte Naturschutzgebiete sowie über die Arbeit verschiedener Naturschutzverbände bzw. -vereine.

Das diesjährige LNT-Sonderheft ist dem Grünen Band in Thüringen gewidmet. Sklenar würdigt den Wandel der ehemaligen Grenze vom unüberwindlichen Bollwerk zum heutigen Kleinod. Franz & Frobel berichten über die historische Entwicklung sowie die Bedeutung, die das sog. „Niemandsland“ der Grenze in Westdeutschland für Niederwild und seltene Vogelarten wie Raubwürger, Neuntöter und Braunkehlchen bereits in den 1970er-Jahren besaß. Unmittelbar nach der Grenzöffnung 1989 verfasste der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine heute noch gültige Resolution zum Schutz und zur Entwicklung des Grenzstreifens – der Begriff des „Grünen Bandes“ wurde geprägt. Franz, Püschel, Schrader & Werres stellen unter Mitarbeit von Schmidt die aktuelle Situation vor. Seit 2010 sind größere Teile des Grünen Bandes im Besitz der Stiftung Naturschutz Thüringen, die eine extensive Nutzung sicherstellt. Zwei Naturschutzgroßprojekte – „Grünes Band Eichsfeld – Werratal“ und „Grünes Band Rodachtal – Lange Berge – Steinachtal“ – werden exemplarisch im Heft dargestellt.
Schlumprecht dokumentiert seit 2011 die Entwicklung der Stiftungsflächen im „Grünen Band“ und wies dabei zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten nach. Bereits 20 Jahre führten Glätzer & Franz ein Brutvogelmonitoring im südlichen Landkreis Hildburghausen durch. Diese Langzeituntersuchung ermöglicht solide Aussagen zu den Bestandstrends der erfassten Arten. Die generelle Bedeutung für die Tier- und Pflanzenwelt, vor allem deren Besonderheiten, beschreiben Fritzlar, Westhus, Grünberg & Korsch in ihrem Beitrag.


Die Zeitschrift „Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen“ erscheint mit vier Heften jährlich und ist im Jahresabonnement für den günstigen Betrag von 13 € (inkl. Versand) oder in Einzelheften zu beziehen.

Bestellmöglichkeiten und weitere Informationen unter:
www.tlug-jena.de/de/tlug/presse_und_service/publikationen/lnt/

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