„Naturschutzgeschichte(n) – Lebenswege zwischen Ostseeküste und Erzgebirge“
Im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projektes „Zeitzeugen als Quelle für Bildung und Forschung – Das Beispiel Naturschutz in der DDR“ erschien kürzlich das Buch „Naturschutzgeschichte(n) – Lebenswege zwischen Ostseeküste und Erzgebirge“ (steffen-verlag.de/sachbuch/1065/naturschutzgeschichten?c=13) im Steffen Verlag. Es wurden 31 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die jahrzehntelang beruflich wie ehrenamtlich im Naturschutz zwischen Ostseeküste und Erzgebirge tätig waren, gebeten, über ihre Lebenswege nicht nur im Naturschutz zu berichten.
Ihre Erfahrungen spiegeln den Alltag des Naturschutzes wider, den Spagat zwischen Begeisterung für die Natur , Widerstand, Anpassung und Resignation, zwischen Ideologie, Parteiherrschaft und wissenschaftlicher Erkenntnis, zwischen Theorie und Praxis. Ihre Berichte werden durch einen Abriss der Naturschutzgeschichte der DDR ergänzt. Dieses Zeitzeugenbuch ist auch ein Beitrag zur Aufhellung eines Teils der Alltagsgeschichte der DDR und trägt damit dazu bei, geschichtspolitische und erinnerungskulturelle Defizite in der Analyse der DDR-Geschichte abzubauen: Bisher herrscht die öffentliche Dokumentation staatlicher Gewalt gegenüber Andersdenkenden immer noch vor. Dagegen bleiben die Dialektik von Widerstand und Anpassung sowie die Interaktion von Herrschaft und Gesellschaft deutlich unterbelichtet. Dadurch werden die Bindungskräfte des Gesellschaftssystems der DDR und vor allem die Bedeutung und der Identifikationswert des Alltags unterschätzt.
Gleichzeitig entstand die Internetseite zur Geschichte des Naturschutzes in der DDR bzw. Ostdeutschland: www.naturschutzgeschichte-ost.de