Hohe Auszeichnung für das ENL-Projekt „Bestandsstärkung der Wechselkröte (Bufo viridis) im nördlichen Landkreis Greiz“ des NABU Gera-Greiz e.V.

Plakette

Das im Mai 2012 gestartete ENL-Projekt wird am 29.11.2013 durch Herrn Dipl.-Biol. Ulrich Scheidt (Kustos für Herpetologie und Mammalogie am Naturkundemuseum Erfurt) namens der Deutschen Bundessstiftung Umwelt (DBU) als „Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ gewürdigt. Damit wird das mit hohem Engagement rein ehrenamtlich umgesetzte Naturschutzprojekt, welches nach der sensationellen Wiederentdeckung der als ausgestorben geltenden Wechselkröte im August 2011 in Brahmenau vorbereitet wurde, geehrt.

Für diese in Thüringen hochgradig bedrohte Amphibienart wurden bisher 15 neue Laichgewässer im nordöstlichen Landkreis Greiz angelegt oder optimiert. Zusätzlich wurden verschiedene Landlebensräume gemäß den Lebensraumansprüchen der Wechselkröte aufgewertet, indem z.B. Naturstein- und Totholzhaufen angelegt sowie Flächen entbuscht wurden. Vorbereitend erfolgte eine intensive Untersuchung des Projektgebietes, die Grundlage für die Planung der Lebensraumverbesserungen war. Zugleich gelangen während der Betreuung des westlich von Hirschfeld auch in diesem Jahr wieder errichteten Amphibienschutzzaunes weitere bemerkenswerte Nachweise.

Feierliche Übergabe

Dank der realisierten Maßnahmen konnte das Vorkommen der Wechselkröte nicht nur gesichert, sondern auch die weitere Wiederbesiedlung des nordöstlichen Landkreises Greiz erfolgreich gefördert werden. Die ENL-Projektförderung endet im November 2013. Die Projektfortführung wurde bei der Stiftung Naturschutz Thüringen beantragt.

In der Mitteilung über die Auszeichnungsvergabe wird seitens der DBU hervorgehoben, dass das Projekt „in beispielhafter Weise zur Vermittlung von biologischer Vielfalt beiträgt. Das Engagement des NABU Gera-Greiz e.V. für die biologische Vielfalt hat die Juroren und Jurorinnen sehr beeindruckt. Mit der Auszeichnung erhält der NABU Gera-Greiz e.V. die Bestätigung, dass er sich vorbildlich für die biologische Vielfalt in Deutschland einsetzt. Er setzt ein bedeutendes Zeichen für das Engagement in diesem Bereich und trägt dazu bei, mehr Menschen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu motivieren.“ Ab dem 29.11.2013 wird das Projekt auf der deutschen UN-Dekade-Webseite unter www.un-dekade-biologische-vielfalt.de vorgestellt.

An dieser Stelle sei allen Projektmitarbeitern für ihre unermüdliche Arbeit gedankt, ebenso allen Einwohnern der Verwaltungsgemeinschaft „Am Brahmetal“, die durch Hinweise und Fundmeldungen halfen, die Verbreitung zu präzisieren oder auf andere Art zum Gelingen des Projektes beitrugen.

Hintergrund

Auszeichnung

Das Jahrzehnt von 2011 bis 2020 wurde von den Vereinten Nationen als „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ ausgerufen. Die Dekade soll die Umsetzung des UN-Übereinkommens von 1992 unterstützen, deren Ziel es ist, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu soll auch das gesellschaftliche Bewusstsein gefördert werden. Genau hier setzt die deutsche UN-Dekade an: Sie möchte mehr Menschen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, unserer natürlichen Lebensgrundlage, gewinnen. Ein Schwerpunkt ist daher die Auszeichnung von vorbildlichen Projekten. Die Mitwirkenden setzen sich für die biologische Vielfalt ein, indem sie sie schützen, nachhaltig nutzen oder ihren Wert vermitteln. Denn die Erhaltung der „Biologischen Vielfalt“ ist die Grundlage einer langfristig gesicherten Existenz des menschlichen Lebens auf der Erde. Biologische Vielfalt ist alles, was zur Vielfalt der belebten Natur beiträgt: Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen – einschließlich der Wechselwirkungen zur unbelebten Umwelt, innerhalb der Arten und zwischen den Arten – sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt ihrer Lebensräume. Mehr Informationen finden Sie unter www.un-dekade-biologische-vielfalt.de.


Das Projekt wird über die Förderinitiative Ländliche Entwicklung in Thüringen, Programm „Entwicklung von Natur und Landschaft“ gefördert. Die Fördermittel werden von der Oberen Naturschutzbehörde im Thüringer Landesverwaltungsamt ausgereicht.
Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.

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