Wo sind die Kiebitze?
NABU ruft zur Meldung von Kiebitzvorkommen in Thüringen auf
Jena - Der NABU Thüringen ruft ab sofort dazu auf, Kiebitze aus dem Freistaat zu melden. Mit der Aktion wollen die Naturschützer mehr über die bedrohte Art erfahren. Der auffällige Vogel ist Vogel des Jahres 2024 und in Thüringen vom Aussterben bedroht.
„Derzeit kann man Kiebitze in der Landschaft gut wahrnehmen. Bereits seit März sind die Tiere bei ihren spektakulären Balzflügen zu beobachten. Besonders auffällig sind die Männchen, die im Flug das namensgebende „Ki-witt“ rufen. Kiebitze brüten vor allem in offenen, flachen Landschaften auf Wiesen und Weiden oder auf Ackerflächen. In Thüringen kommen Kiebitze derzeit schwerpunktmäßig im Grabfeld, in der Werraaue, in der Unstrut-, Gera- und Helmeaue sowie im Altenburger Land vor“, erklärt Klaus Lieder, Sprecher des Landesfachausschusses Ornithologie im NABU Thüringen.
Der Kiebitz ist ein typischer Vogel der Agrarlandschaft. Doch sein Bestand ist stark zurückgegangen. Einen Grund für den Rückgang sieht der NABU Thüringen unter anderem in der intensiven Landnutzung. So führen eine frühe Wiesenmahd, häufige landwirtschaftliche Arbeiten zur Brutzeit, Entwässerungen und Grundwasserabsenkungen dazu, dass der einst häufige Feld- und Wiesenvogel seinen Lebensraum verliert.
„Mit den Daten wollen wir herausfinden, wo überall in Thüringen Kiebitze brüten und wie ihre Lebensraumbedingungen vor Ort sind. Deshalb ist es wichtig, neben der Lage der Brutplätze auch Angaben zur Art der Bewirtschaftung zu machen. Wichtig ist auch, dass die Vögel nicht gestört werden. Aufgrund ihrer Auffälligkeit können alle Beobachtungen von öffentlichen Wegen aus gemacht werden. Ein Betreten der Flächen ist nicht notwendig, da schnell auch ein Gelege zertrampelt werden kann“, so Klaus Lieder.
Gemeldet werden sollen sowohl Kiebitzansammlungen als auch einzelne Kiebitzbruten. Die Daten können ab sofort per E-Mail an Klaus Lieder unter lieder-ornis[at]gitta-regner.de gemeldet werden. Der Erfassungszeitraum endet im Juni.
Weitere Infos zum Kiebitz: thueringen.nabu.de/news/2023/34019.html