Die Feuerlibelle ist die „Libelle des Jahres 2011“

Feuerlibelle (Crocothemis erythraea)
Foto: Pröhl/fokus-natur.de

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat gemeinsam mit der Fachgesellschaft der Libellenkundler, der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (GdO), die Feuerlibelle (Crocothemis erythraea) zur „Libelle des Jahres 2011“ gekürt. Zukünftig soll jährlich eine „Libelle des Jahres“ gewählt werden, um auf diese faszinierende Insektengruppe, aber ebenso auf vom Menschen verursachte Veränderungen in der Natur und deren zumeist negativen Folgen aufmerksam zu machen. Bezüglich der Auswirkungen des Klimawandels ist die Feuerlibelle ein besonders eindrucksvolles Beispiel, ähnlich z.B. des Bienenfressers – einer Vogelart die bis vor wenigen Jahrzehnten in unserer Region nicht vorkam, inzwischen aber als Brutvogel u.a. im Landkreis Greiz etabliert ist.

In der Pressemitteilung des BUND vom 23. Mai heißt es hierzu: „Die Feuerlibelle ist die erste Libelle des Jahres überhaupt. Sie reagiert auf klimatische Änderungen sehr sensibel und ist aufgrund ihrer grellroten Farbe für jeden leicht zu erkennen. Dass sie inzwischen auch bei uns vorkommt, ist ein klarer Beleg für die zunehmende Erderwärmung. Ursprünglich kam die Feuerlibelle nur in Afrika und rund ums Mittelmeer vor. Mitte der 1980er Jahre wurde sie zunächst in Rheinland-Pfalz heimisch und breitete sich von dort in ganz Deutschland aus. Mittlerweile kommt sie auch in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vor. 'Die Klimaerwärmung ist ganz klar die Ursache für die Ausbreitung der Feuerlibelle in Deutschland', sagte Dr. Jürgen Ott, Feuerlibellenexperte der GdO. Die Feuerlibelle sei eine wärmeliebende Art und erschließe sich ihren Lebensraum nach der vorherrschenden Temperatur. Diese sei in Deutschland seit Anfang des 20. Jahrhunderts im Durchschnitt um 1,1 Grad angestiegen. 'Durch die Einwanderung neuer Arten aufgrund des Klimawandels verändert sich die Zusammensetzung von lokalen und regionalen
Artengemeinschaften teilweise massiv. Vor allem heimische Arten, die in Mooren, Gebirgen und an Quellen vorkommen, drohen so möglicherweise verdrängt zu werden.'

Um mehr Informationen über die aktuelle Verbreitung der 'Libelle des Jahres 2011' zu bekommen, ruft der BUND gemeinsam mit der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen im Rahmen der 'Aktion Feuermelder' dazu auf, beobachtete Feuerlibellen zu melden. Sichtungen können in eine Internet-Datenbank unter www.bund.net/feuermelder eingetragen werden.“

Es ist anzunehmen, daß die Feuerlibelle bereits heute auch in Ostthüringen verbreitet ist. Die Mitarbeit bei der Erfassung wird helfen, diesbezügliche Wissenslücken üner das Auftreten der Feuerlibelle auch im Landkreis Greiz und dessen Umgebung zu beseitigen.

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