Eine Empfehlung zum richtigen Füttern der Vögel im Winter

NABU Gera-Greiz gibt Tipps zum richtigen Vogelfüttern

Amsel (Turdus merula)
Foto: Frank Derer/NABU

Mit den ersten Nachtfrösten beginnt die Zeit des Vogelfütterns. Der NABU Gera-Greiz rät, den gefiederten Freunden spätestens ab diesem Zeitpunkt zusätzliche Nahrung anzubieten. Denn bei Frost und Schnee ist es für Vögel schwierig, ausreichend Nahrung zu finden. Doch richtiges Füttern will gelernt sein und fängt schon bei der Auswahl des Futterspenders an. Kirsten Schellenberg, die Landesgeschäftsführerin des NABU Thüringen, empfiehlt: "Futtersilos sind eine gute Wahl. In ihnen verdirbt das Futter nicht und ist vor Nässe und Witterungseinflüssen geschützt. Außerdem schützen die Silos das Futter, im Gegensatz zu den offenen Futterhäuschen, vor Verunreinigung durch Vogelkot. Dadurch wird die Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern weitgehend verhindert."

Bei herkömmlichen Futterhäuschen ist wegen der Verschmutzungsgefahr die regelmäßige Reinigung mit heißem Wasser und die tägliche Gabe von nur kleinen Mengen Futter besonders wichtig. Des weiteren ist beim Aufstellen eines Futterhäuschens der Mindestabstand von zwei Metern zur nächsten Glasscheibe zu beachten. Damit es Katzen schwer haben, sollte die Futterstelle frei und an einer für Vögel überschaubaren Stelle angebracht werden. Die Wahl des Futters richtet sich nach der Vogelart. Für Körnerfresser, wie Finken, Sperlinge und Ammern eignen sich Sonnenblumenkerne und handelsübliche Freiland-Futtermischungen. Weichfutterfressern wie Amsel, Rotkehlchen oder Heckenbraunelle, kann man mit Haferflocken, Obststücken, Rosinen oder getrockneten Wildbeeren die harte Zeit erleichtern. In kleinen Holzgestellen lassen sich zum Beispiel Äpfel feststecken. Für Allesfresser wie Meisen sind die bekannten Meisenknödel oder Meisenringe sowie Drahtbehälter mit Erdnüssen das richtige Angebot.

"Salzige Nahrung, wie Speck oder Salzkartoffeln, dürfen auf keinen Fall gefüttert werden. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt. Besonderes Augenmerk sollte auf die Herkunft der Sämereien gelegt werden. Billige Futtermischungen sind oft mit Samen der Allergie auslösenden Ambrosie oder anderen nicht erwünschten Pflanzen verunreinigt", betont Schellenberg.

Die Winterfütterung sollte jedoch vor allem als Ergänzung zu einer möglichst naturnahen Gestaltung des eigenen Umfelds – sprich des Gartens oder Kleingartens – gesehen werden. Denn bei entsprechender Anlage und Pflege ist der Garten eine reiche Futterquelle. Hecken und Gebüsche aus Sträuchern wie zum Beispiel Weißdorn, Mehlbeere und schwarzer Holunder, bieten Singvögeln Unterschlupf, Schutz vor Räubern und Nahrung.

Der NABU empfiehlt, das Füttern von Vögeln als Naturerlebnis zu genießen. Insbesondere Kinder sind regelrecht begeistert, wenn sich die verschiedensten Vogelarten an der Futterstelle einfinden. Bei der bundesweiten Mitmachaktion "Stunde der Wintervögel" vom 6.- 8.1.2012 können alle Vogelbeobachtungen an den NABU gemeldet werden. Mit den Daten will der NABU herausfinden, wo die einzelnen Arten vorkommen, wie häufig sie sind und wie sich der Klimawandel auf die Wintervögel auswirkt.


Weitere Infos unter www.NABU-Thueringen.de (NABU Thüringen e.V., Leutra Nr. 15 in 07751 Jena-Leutra, Tel.: (0 36 41) 60 57 04, E-Mail: lgs@NABU-Thueringen.de).

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