Eröffnung der Sonderausstellung „GLÜCK AUF! – Mineralogische Kostbarkeiten der Uranerzlagerstätte Ronneburg“

am 7. April 2016, 18.00 Uhr

Plakatentwurf

Vom 8. April 2016 bis 29. Januar 2017 präsentiert das Museum für Naturkunde Gera in zwei Räumen die Sonderausstellung „GLÜCK AUF! – Mineralogische Kostbarkeiten der Uranerzlagerstätte Ronneburg“. Im Mittelpunkt stehen dabei die spektakulären Mineralfunde der Uranerzlagerstätte Ronneburg im Osten Thüringens, die noch nie zuvor so umfassend gezeigt wurden. Die etwa 110 ausgestellten Stufen wurden aus dem Besten von 14 Sammlungen ausgewählt. Darunter befinden sich neben Privatsammlern auch das Museum für Naturkunde Berlin, das Naturhistorische Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen, das Institut für Mineralogie der TU Bergakademie Freiberg und das Museum für Naturkunde Gera selbst.

Von 1950 bis 1990 wurde rund um die bei Gera gelegene Kleinstadt Ronneburg die mit Abstand größte Uranerzlagerstätte Europas durch die Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) Wismut bzw. ab 1953 die Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut abgebaut. Etwa 113.000 Tonnen Uran wurden gewonnen. Heute ist die Uranerzlagerstätte Ronneburg unter Sammlern wegen ihrer Fülle an prächtigen, aber auch sehr seltenen Mineralen weltbekannt. Es wurden bisher ca. 250 verschiedene Mineralarten nachgewiesen. Der Umgang mit Mineralfunden war bei der „Wismut“ klar geregelt, die private Mitnahme und der Handel mit Mineralen waren verboten. Trotzdem gelangten auf „dunklen Wegen“ typische Minerale der Uranerzlagerstätte Ronneburg in bester Qualität in zahlreiche private Sammlungen von Bergleuten und Mineraliensammlern. Nach der deutschen Wiedervereinigung begann ab 1990 eine umfassendere Beschäftigung mit den Mineralfunden (Lapis 7/8 1998). Viele private Sammlungen gelangten an das Licht der Öffentlichkeit. Im Rahmen der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen im Bergbaugebiet Ronneburg wurden zahlreiche bisher nicht entdeckte, seltene Mineralien festgestellt. Viele davon gehören zu Mineralneubildungen, die durch verschiedene Prozesse in und auf den Halden entstanden waren. Zu den spektakulärsten Entdeckungen gehört das neue Mineral Ronneburgit, dessen Erstbeschreibung 2001 erfolgte (Lapis 11 2001) und dessen Typlokalität dementsprechend die ehemalige Absetzerhalde im Bergbaugebiet Ronneburg ist.

In der Ausstellung ist eine Auswahl prächtigster Exemplare klassischer Ronneburger Minerale zu sehen. Dazu gehören Wavellit als radialstrahlige Kluftfüllung in verschiedenen Farben und als handflächengroße Verwachsungen bis kirschgroßer rundum kristallisierter, kugeliger Aggregate und der ähnliche Variscit als bis erbsengroße, fast transparente, hellgrüne Sphaerolithe. Vor allem aus den Bergwerken Paitzdorf und Beerwalde stammen die prächtigen und oft verzwillingten Exemplare des organischen Minerals Whewellit in weißer, hellgrauer bis fast schwarzer Farbe. Unter den ausgestellten Whewelliten sind vor allem die Exemplare herauszuheben, die glücklicherweise noch auf Matrix sitzen und somit attraktive Stufen mit typischer Paragenese bilden.
Äußerst formenreich und z. T. mit beachtlicher Größe sind die ausgestellten Baryte, darunter auch mehrere Exemplare der einmalig 1981 auf der 300-Meter-Sohle des Bergwerkes Paitzdorf gefundenen kegelförmigen Baryte oder einige sehr schöne Beispiele der berühmten, 1983 auf der 360-Meter-Sohle des Bergwerkes Beerwalde geborgenen, meißelförmigen Schwerspäte.

Innerhalb der „Klassiker“ der Uranerzlagerstätte Ronneburg werden außerdem Vivianit, Calcit, Quarz, Galenit, Siderit, Dolomit, Gips, Chalkopyrit und Cinnabaryt gezeigt.
Zu den Mineralen der Lagerstätte gehört eine ganze Palette von zum Teil höchst seltenen sekundären Bildungen, die während der Sanierung der Haldenflächen entdeckt wurden. Auch solche Raritäten werden zu sehen sein. Dazu zählen eine der besten Ronneburgit-Stufen, Hummerit, Lyonsit, Rambergit, Metahewettit, Shcherbinait und Spheniscidit. Das seltene Sulfat Bazhenovit wurde bisher nur von fünf Fundstellen der Erde nachgewiesen. In Ronneburg gelang ein einmaliger Fund, das beste Exemplar ist in der Ausstellung zu sehen.
Darüber hinaus erwartet die Besucher eine Übersicht zur Literatur über die Minerale der Ronneburger Lagerstätte, Fossilien und vieles mehr.

Zur Eröffnung der Ausstellung wird ein Sondereintrittspreis von 2,50 € erhoben (ausgenommen Aussteller, Leihgeber und Sponsoren)


Museum für Naturkunde Gera
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, Feiertage 12.00 bis 17.00 Uhr

Nicolaiberg 3
07545 Gera
Tel.: 0365/52003
E-Mail: hrouda.frank@gera.de

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