„Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen“ Heft 3/2015 erschienen

Deckblatt

Der Mittelspecht im Nationalpark „Hainich“ & 20 Jahre Stiftung Naturschutz Thüringen

Im Gegenzug zum Buntspecht Dendrocopos major bekommt man den im Erscheinungsbild ähnlichen Mittelspecht Dendrocopos medius selten zu Gesicht. Dabei handelt es sich beim Mittelspecht um einen echten Europäer. 95% des Weltbestandes ist in Europa ansässig, wobei Deutschland eine hohe Verantwortung trägt. Der Nationalpark „Hainich“ bietet dem Mittelspecht als typischen Laubwaldbewohner gute Lebensbedingungen und Forschern ausgiebige Untersuchungsmöglichkeiten. CHRISTIN LORAN und ANDREAS HENKEL erläutern in ihrem Beitrag die ausschlaggebenden Faktoren für die Besiedlung des Nationalparks „Hainich“ durch den Mittelspecht. Dabei stellen die Autoren die Bedeutung von Ahornen und Linden sowie eine Kombination von Ahornen und Eichen fest und postulieren daraufhin eine besondere Habitateignung der östlichen Nationalparkflächen für die Art.

Die STIFTUNG NATURSCHUTZ THÜRINGEN kann auf eine 20-jährige Naturschutzarbeit zurückblicken. DIETER FRANZ und BEATE SCHRADER stellen in ihrem Beitrag den Werdegang in diesen 20 Jahren vor. Die Autoren stellen die bislang geförderten Projekte in den Mittelpunkt des Beitarges. Dabei werden seit 2008 ebenfalls Eigenprojekte umgesetzt, wie die Moorrevitalisierung im Alperstedter Ried, die Entwicklung der Werraaue zwischen Frankenroda und Falken sowie nicht zuletzt die zahlreichen Maßnahmen am Grünen Band.

GÜNTER KÖHLER et al. zeigen die ambivalente Rolle der Buchenwollschildlaus Cryptococcus fagisuga in den thüringischen Buchenwäldern auf. Einerseits verursacht eine punktuell starke Vermehrung der Art in Kombination mit anderen exogenen Faktoren das partielle Absterben von Bäumen, andererseits entstehen durch diesen Absterbeprozess, solang die abgestorbenen Bäume nicht entnommen werden, wieder wertvolle Lebensräume.

Über interessante Spinnenneufunde im Leutratal bei Jena berichten MICHAEL MEYER und BÄRBEL FABIAN. Das im Rahmen der Begleituntersuchungen zum Rückbau der BAB A4 ermittelte Arteninventar der Webspinnen und Weberknechte bietet eine Grundlage zur Einschätzung des Einflusses von Autobahnen auf die Fauna.

SEBASTIAN SCHOPPLICH informiert über die öffentliche Vorstellung des Buches „Naturschutzgeschichte Thüringens“ des Instituts für Umweltgeschichte und Regionalentwicklung e.V. und nimmt dabei Bezug zur gegenwärtigen Entwicklung der ehrenamtlichen und amtlichen Naturschutzarbeit, SIEGFRIED KLAUS et al. schildern ihre Beobachtungen eines Zwergschnäppers Ficedula parva im Nationalpark „Hainich“ und OLAF BELLSTEDT stellt die Erosionsschutzanlage Bruchstedt als Modellprojekt zur Landschaftsgestaltung vor. Weiterhin berichtet RAINER SCHRADER über die Sommertour der Naturschutzministerin ANJA SIEGESMUND, KARL-FRIEDRICH ABE et al. blicken auf 25 Jahre Nationalparkprogramm zurück und ILKE MARSCHALL et al. stellen die Inhalte der Tagung „Landschaftsbild und Erneuerbare Energien“ vor. DÖRTHE MAHNKE beschreibt den neuen interaktiven Kartendienst der TLUG und STELLA SCHMIGALLE resümiert zusammen mit BEATE SCHRADER über das Artenspektakel zum Langen Tag der Natur im Wartburgkreis. Eine Rezension zum Werk „Thüringens Orchideen“ von HEINRICH et al. rundet das Heft ab.

Die Zeitschrift „Landschaftspflege und Naturschutz in Thüringen“ erscheint mit vier Heften jährlich und ist im Jahresabonnement für den günstigen Betrag von 13 € (inkl. Versand) oder in Einzelheften zu beziehen.

Bestellmöglichkeiten und weitere Informationen unter:
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Inhaltsverzeichnis der Ausgabe
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