Schutz unserer Wälder und Auen ist der beste Hochwasserschutz

Überflutetes Feuchtgebiet am Frießnitzer See beim Hochwasser 2013
© Foto: Lutz Wolfram

„Die Hochwasserereignisse der letzten Tage zeigen uns, dass Thüringen dringend seine Hausaufgaben bei der Revitalisierung der Auen und der Rückverlegung von Deichen machen muss. Rückhaltebecken allein reichen als Hochwasserschutz nicht aus, um größere Niederschlagsmengen abzupuffern. Der NABU Thüringen fordert daher dringend ein Aktionsprogramm zur Revitalisierung und Renaturierung der Auen als effektiven Hochwasserschutz. Wenn wir den Gewässern insgesamt mehr Raum geben, schützen wir auch unsere Siedlungen vor Hochwasser. Deshalb müssen Deiche, die nicht dem Schutz von Siedlungen oder Infrastruktur dienen, in Zukunft konsequent zurückgebaut oder verlegt werden. Darüber hinaus fordert der NABU die Einrichtung eines landeseigenen Fonds für den Ankauf von Flächen an Gewässern und in Gewässerauen. Mit dem Flächenerwerb und der Extensivierung der Nutzung können die Gewässer- und Auenstruktur verbessert und die Lebensräume an den Gewässern langfristig entwickelt und gesichert werden, dies diene dann auch dem Hochwasserschutz“, sagt Marcus Orlamünder, Naturschutzreferent des NABU Thüringen.
Aus Sicht der Naturschützer beginnt der Hochwasserschutz aber bereits in den Oberläufen und insbesondere auch im Wald. Bei Starkregen und Schneeschmelze könnte ein natürlicher Wald große Wassermengen aufnehmen und den oberirdischen Abfluss verzögern. Doch die intensive und teils naturferne Nutzung der Wälder hat die Wasserrückhaltefunktion stark eingeschränkt. „Rückegassen, Kahlschläge, abgeräumte Flächen und breite Forstwege lassen das Wasser aus den Wäldern zu schnell in die Landschaft abfließen. Unter anderem vor diesem Hintergrund fordert der NABU Thüringen seit Jahren eine naturnahe Waldbewirtschaftung, eine Reduzierung der bodenverdichtenden Rückegassen und eine aktive Verbesserung der Wasserrückhaltefunktion von Wäldern“, so Orlamünder.

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