Sommerboten und Glücksbringer

Ein altes Sprichwort sagt:
„Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren.“

Mehlschwalben [Delichon urbica]
© Foto: Frank Leo/fokus-natur.de - Schwalben

Darauf kann auch die Familie Dobermann in Seifartsdorf hoffen, denn bei ihnen sind Schwalben willkommen.

Wenn die Schwalben im April aus dem Süden zurückkehren, kündigen sie mit ihrem Gesang den Sommer an. Das soll auch so bleiben. Doch ist festzustellen, dass immer seltener geeignete Nistmöglichkeiten gegeben sind und auch, dass das Nahrungsangebot für unsere Schwalben zurückgeht.
Dafür gibt es verschiedene Gründe:
Feldwege, Einfahrten und Dorfplätze werden zubetoniert, dazu kommt die Trockenheit in den vergangenen Sommern, damit gibt es weniger Pfützen und Lehm, gerade dies benötigen die Schwalben zu ihrem Nestbau;
Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden lassen Nester verschwinden;
moderne Viehställe und Scheunen sind verschlossen, so dass vor allem Rauchschwalben diese nicht mehr nutzen können;
durch den Rückgang der Weidewirtschaft und Pestizide etc. gibt es immer weniger fliegende Insekten, die aber die hauptsächliche Nahrungsgrundlage für die Schwalben sind.

Für den NABU Thüringen hat der Schwalbenschutz eine hohe Priorität. Der NABU hat thüringenweit über 17.000 Mitglieder. In 15 Kreisverbänden setzen sich NABU-Aktive für den Schutz bedrohter Arten ein. Die Rauchschwalbe steht bereits auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten in Thüringen. Viele Bürger helfen schon mit, Brutstätten für Schwalben zu erhalten.
Dafür vielen Dank.

Der NABU Thüringen vergibt bereits seit über 10 Jahren die Plakette „Schwalben-Willkommen“ und zeichnet damit Naturfreundinnen und -freunde für ihr Engagement mit der Urkunde „Schwalbenfreundliches Haus“ aus. Im vergangenen Jahr hatten sich über 120 Personen auf diese Plakette beworben.

© Foto: Kerstin Schmeißer
NABU Gera-Greiz e.V.

2020 feierte der NABU Landesverband Thüringen sein 30-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass hat der NABU Thüringen 30 Nisthilfen an Schwalbenfreundinnen und -freunde vergeben. Familie Dobermann war mit dabei. Ihr wurde am 14.04.2021 ein Doppelnest für Mehlschwalben von Mitgliedern des NABU Kreisverbandes Gera-Greiz e. V. für ihren Einsatz zum Schutz unserer Schwalben überreicht. Doch Familie Dobermann liegen nicht nur die Schwalben am Herzen.
Die Familie bewohnt ein kleines Fachwerkhaus mit Nebengebäuden im Hofcharakter am Rande von Seifartsdorf. Die Familie ist sehr naturverbunden. Schwalben auf ihrem Grundstück sind ausdrücklich erwünscht. Auch sie musste schon erleben, dass Schwalbennester auf Grund der Trockenheit abfallen und haben erfolgreich Hilfe geleistet. Über das Schwalbennest des Landesverbandes Thüringen hat sie sich daher sehr gefreut. Für Familie Dobermann ist Nachhaltigkeit von großer Wichtigkeit. Ob in ihrem kleinen Café in Bad Köstritz oder bei der Haltung von Thüringer Waldziegen, bewusst gewählte, selten gewordene Haustiere, zur Herstellung von Käse aus der Ziegenmilch - wichtig für sie ist, wo und wie Produkte hergestellt und vertrieben werden. Sie setzt dabei vor allem auf Regionalität.
Weiter so.

Wenn auch Sie sich auf die Plakette „Schwalben Willkommen“ bewerben möchten, können Sie dies hier > schwalbenfreundliches Haus < tun.

NABU-Kreisverband Gera-Greiz e. V.


Pressemitteilungen:

Damit Schwalben weiter in Seifartsdorf nisten / Ostthüringer Zeitung [OTZ], 21.04.2021

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