Vogel des Jahres 2022

Der Wiedehopf (Upupa epops)

Wiedehopf (Upupa epops) © Foto: Frank Leo/fokus-natur.de

Am 18. November 2021 endete die Wahl zum Vogel des Jahres 2022. Der klare Gewinner der Wahl ist der Wiedehopf, er war bereits im Jahr 1976 Vogel des Jahres. Für Ihn wurden 45.523 Stimmen abgegeben.

Der Wiedehopf ist einer der auffälligsten heimischen Vögel – mit seinem orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube wurde der Wiedehopf auch wegen seiner spektakulären Erscheinung gewählt. Viele Wähler konnten sich aber sicher auch mit seinem Wahlslogan: „Gift ist keine Lösung“ identifizieren. Der Wiedehopf benötigt halboffene bis offene insektenreiche Landschaften – viele Insekten gibt es nur ohne Pestizideinsatz.


Wiedehopf (Upupa epops) © Foto: Frank Leo/fokus-natur.de

Kennzeichen:
Besondere Kennzeichen des Wiedehopfes sind sein langer, dünner, gebogener Schnabel sowie die aufrichtbare Federhaube. Das Körpergefieder des kurzbeinigen Vogels ist hell orange-bräunlich, Schwingen und Schwanz sind kontrastreich schwarz-weiß gebändert.
Seine Größe beträgt: 26-29 cm

Wiedehopf (Upupa epops) © Foto: Frank Leo/fokus-natur.de

Nahrung:
Das Beutespektrum des Wiedehopfes umfasst vor allem (Maulwurfs-)Grillen, Käfer und Engerlinge sowie größere Schmetterlingsraupen. Er erbeutet aber auch Spinnen, Asseln, Hundert- und Tausendfüßler, Regenwürmer und Schnecken. Gelegentlich zählen kleine Wirbeltiere wie Eidechsen zu seiner Nahrung.

Lautäußerungen:
Der Balzruf besteht aus meist dreisilbigen upu-pup Lauten. Bei Erregung krächzt der Wiedehopf gedehnt und rau.

  • Ruf des Wiedehopfs

Quelle: wikipedia.org/Wiedehopf

Lebensraum:
Der Wiedehopf bevorzugt als Bruthabitat offene Landschaften warmtrockener Klimate mit kurzer, schütterer Pflanzendecke zur Bodenjagd. Geeignete Bruthöhlen wie in älteren, ausgefaulten Bäumen dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Wiedehopf (Upupa epops) © Foto: Frank Leo/fokus-natur.de

Fortpflanzung:
Der Wiedehopf sucht sich als Neststandort Ganz- oder Halbhöhlen aller Art, etwa in Astlöchern, Felshöhlen, unter Dächern oder in Lesesteinhaufen und Erdlöchern. Meist Anfang Mai legt er dort in der Regel fünf bis acht (lang-) ovale, hell blaugraue bis grünlich graue Eier. Nach etwa 15-tägiger Bebrütung durch das Weibchen schlüpfen die Jungen, die anschließend noch etwa 8 Tage lang gehudert werden und nach bis zu 30 Tagen das Nest verlassen. Anschließend werden die Jungvögel noch einige Tage mit Futter versorgt. Zweitbruten können bis Anfang Juli erfolgen.

Verbreitung:
Das Areal des Wiedehopfes reicht von Südwest-Europa und Nordwest-Afrika nach Osten über Vorderasien, Arabien, Sri Lanka bis Sumatra, im Norden bis in das Baltikum und ostwärts bis zum Baikalsee. Abgesehen von vereinzelten Überwinterern in den Brutgebieten beziehen die Zugvögel südlich der Sahara beziehungsweise in Indien ihre Winterquartiere.

Zugverhalten:
Der Wiedehopf zieht im Spätsommer in die Überwinterungsgebiete im tropischen Afrika und in der Sahelzone. Ab März beginnt er, wieder in die Brutgebiete zurückzuziehen. Zur Zugzeit macht er auch mal in Gärten Rast.
Er ist ein Langstreckenzieher.
In unseren Breiten kann er im Sommer zu beobachtet werden.

Bestand
Die Art weist in Europa einen Gesamtbestand von mindestens 1.300.000 Brutpaaren auf, mit deutlichem Schwerpunkt in den mediterranen Ländern (vor allem Spanien, Portugal, Türkei) und in Russland. Der Wiedehopf kommt in fast allen Ländern Mitteleuropas vor, der Bestand ist hier jedoch auf wenige Tausend Vögel zurückgegangen. In Deutschland brüten derzeit 800 bis 950 Paare. Gezielte Schutzmaßnahmen haben regional (z.B. am Südlichen Oberrhein) zu einer erfreulich positiven Entwicklung geführt.
Bestandszahl in Deutschland: 800 - 950 Brutpaare
Bestandstrend: + 175 % (zunehmend)

Gefährdung:
Neben klimatischen Faktoren wie feuchtkühler Witterung macht dem Wiedehopf vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft mit ihren unterschiedlichen Folgen zu schaffen. Hoher Pestizideinsatz und der Verlust von extensiv genutzten Wiesen und Weiden, die in Ackerland umgewandelt werden, zählen zu den wesentlichen Gefährdungsfaktoren. Geeignete Bruthöhlen gehen durch das Entfernen von nicht mehr ertragsreichen Obstbäumen oder von Feldgehölzen regelmäßig verloren, außerdem durch Sanierungsmaßnahmen älterer Gebäude (Scheunen, Ställe) und Gemäuer.
Gefährdungsgrad in Deutschland: Gefährdet

Forderungen zum Schutz:
Zum Schutz des Wiedehopfes sind verbliebene Streuostbestände sowie Feldgehölze mit Bruthöhlen langfristig zu erhalten. Künstliche Nisthilfen werden an geeigneten Orten gerne angenommen und haben lokale Vorkommen bereits sehr positiv beeinflussen können.
Im Zuge einer Extensivierung der Landwirtschaft sind reich strukturierte Wiesengebiete und Brachflächen zu fördern und zu erhalten. Der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden sollte in Brutgebieten des Wiedehopfes deutlich eingeschränkt werden, um ein ausreichendes Nahrungsangebot sicherzustellen.



Von den zur Wahl gestandenen fünf Vögeln landete landete die Mehlschwalbe mit 34.773 Stimmen auf Platz zwei (24,4 Prozent). Auf Platz drei flatterte der Bluthänfling mit 28.442 Stimmen (19,9 Prozent) vor dem Feldsperling mit 23.259 Stimmen (16,3 Prozent). Der letzte Platz ging an den Steinschmätzer mit 10.801 Stimmen (7,6 Prozent).


Quelle:

  • nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/wiedehopf
  • lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/wiedehopf
  • nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/1976-wiedehopf
  • wikipedia.org/Wiedehopf

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