Tiere und Pflanzen des Geraer Zechsteinmeeres vor 255 Millionen Jahren – Vortrag in der Kirche St. Petri zu Dorna

Der Referent, Herr F. Hrouda, mit einer kürzlich erschienenen Veröffentlichung, die u.a. Fossilien aus der Sammlung des Museums für Naturkunde Gera beschreibt.
Foto: Museum für Naturkunde Gera/R. Michelsson

Am Freitag, den 10. Juli 2015 (Beginn 18.00 Uhr), wird Herr Frank Hrouda vom Museum für Naturkunde Gera über ein spannendes Kapitel der Erdgeschichte sprechen: Die Zechsteinzeit, die vor 257 bis 251 Millionen Jahren erdgeschichtlich in unserer Region prägend war, ist der letzte Abschnitt einer gewaltigen Epoche in der Entwicklung der Erde, die man Erdaltzeit nennt.
Durch Absenkungsvorgänge wurden weite Bereiche Europas einschließlich von Teilen Großbritanniens, Polens und Deutschland durch ein flaches Meer überflutet. Dieses Meer, dessen Grenzen nicht konstant blieben, erreichte zeitweise auch die Gegend des heutigen Gera. In den heutigen Gemarkungen von Trebnitz und Schwaara befand sich der Uferbereich. Zeitweise tummelte sich hier ein vielfältiges Leben im – aus erdgeschichtlicher Sicht – kurzlebigen Zechsteinmeer. Fische, Muscheln, Armfüßer, Moostierchen und sogar Seeigel lebten in ihm. An Land wuchsen unter sengender Sonne Pflanzen wie Nadelbäume, die an Trockenheit und Hitze angepasst waren. Stürme verbrachten Zweige und Zapfen ins Meer. Daß dieses idyllische Bild keine Fantasie ist, beweisen die zahlreichen Fossilien, die an vielen Stellen in Gera, Trebnitz oder Schwaara bis heute gefunden werden.

Ein prähistorisches Meerestier ist der Armfüßer Horridonia horrida, gefunden in Trebnitz, mit vorzüglich erhaltenen Stacheln. 15 x 10 cm
Sammlung: Museum für Naturkunde Gera
Foto: Museum für Naturkunde Gera/R. Michelsson

Die schönsten und aussagekräftigsten von ihnen werden im Vortrag vorgestellt und erläutert. Darunter befinden sich fossile Schalen der seltsamen Armfüßer mit skurrilen Formen und merkwürdigen Stacheln, aber auch Muscheln, Schnecken, weiterhin Zähne und Schuppen von Fischen wie dem „Kupferschieferhering“, von Haien und Quastenflossern als auch trichter- und fächerartige Kolonien fragiler Moostierchen. Weltweite Berühmtheit erlangte insbesondere Trebnitz durch Funde ausgezeichnet erhaltener Landpflanzen der Zechsteinzeit. Vortrefflich erhaltene Zweige, Blätter, Zapfen und Holzreste werden daher ebenso präsentiert. Gleichfalls bedeutsam sind die sog. Culmklippen bei Schwaara, wo der Durchbruch der Bahntrasse der Wuitzer Kleinbahn durch diese heute als Flächennaturdenkmal geschützt ist.

Der Referent wird zudem nach dem Vortrag gerne seitens der Besucher selbst gefundene Fossilien bestimmen. Zögern Sie daher nicht, Ihre Fundstücke mitzubringen!

Die Veranstaltung wird von der Kirchgemeine Dorna in Zusammenarbeit mit dem NABU Gera-Greiz e.V. getragen. Der Eintritt ist frei; um Spenden für den Erhalt der Kirche St. Petri zu Dorna wird gebeten.

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