Bundestagswahl 2025

Hochmoor im Nebel - © Foto: Marco Bergner
Am 23. Februar findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. Dazu hat der NABU einen Forderungskatalog an die Politik aufgestellt, damit es in der nächsten Legislaturperiode vorwärtsgeht in Natur- und Klimaschutz sowie dem Ehrenamt. Nachdem inzwischen die Wahlprogramme der Parteien feststehen, machen wir den Check: Welche unserer Forderungen zu Natur- und Klimaschutz werden von den Parteien in ihren Wahlprogrammen berücksichtigt? Welche Positionen zu unserem zivilgesellschaftlichen Engagement werden nur teilweise oder gar nicht erfüllt?
Download NABU und NAJU Kernforderungen

NABU-Forderungen im Check: Was die Parteien zur Wahl versprechen
Detail-Analyse
Die oben stehende Grafik ist nur eine kurze veranschaulichte Fassung einer tiefergehenden Analyse durch unsere Fachteams. Wer einen genaueren Blick auf diese Bewertungen werfen möchte, beispielsweise für die Themen Naturschutz, Klima oder Industrie: Wir haben die Bewertung schriftlich für Sie in diesem Dokument zusammengefasst: Download Detail-Analyse
Ist das eine Wahlempfehlung?
Nein. Der NABU ist satzungsgemäß überparteilich und spricht daher keine Wahlempfehlung aus. Es ist aber unsere Aufgabe, Wahlprogramme auf deren Inhalte zu prüfen und einzuschätzen, wie sehr die dort vertretenen Positionen sich positiv oder negativ auf den Natur- und Klimaschutz sowie die Ehrenamtsarbeit in Verbänden wie dem NABU ausüben und die Öffentlichkeit darüber zu informieren.
Das gehört zu unseren Kernaufgaben als Natur- und Umweltverband, denn es hängt von den politischen Entscheidungen ab, wie es in unserem Arbeitsfeld und im Naturschutz weitergeht. Zu welcher Bewertung Bürger, Bürgerinnen, Naturschütze,Naturschützerinnen und NABU-Mitglieder kommen und wen sie schlussendlich wählen, bleibt eine private Entscheidung.
Und wenn kein Programm restlos überzeugt?
Als NABU bewerten wir nur die Aspekte der Wahlprogramme, die unsere Arbeitsbereiche berühren. Wir beschränken uns dabei auf die aktuell im Bundestag vertretenen Parteien. Tatsächlich positionieren sich diese und viele weitere Parteien aber auch zu vielen anderen Themen, hinzu kommen Äußerungen der jeweiligen Politikerinnen auf Veranstaltungen, in den Medien. Dass eine Partei oder Politikerin zu 100 Prozent mit den eigenen Werten und Überzeugungen übereinstimmt, ist unwahrscheinlich. Kompromisse und Abwägungen gehören zu den Grundprinzipien der Demokratie, zwischen den Parteien, aber auch an der Wahlurne.
Trotzdem: Jede Stimme für die Natur und die Demokratie zählt. Und deswegen rufen wir als Naturschutzverband dazu auf, wählen zu gehen. Denn ohne diese demokratische Teilhabe besteht die Gefahr, dass der Rückhalt für das Engagement für Natur und Gesellschaft schwindet. Und damit schwindet auch der Schutz von Wachstum, Stabilität, Freiheit und vielem mehr. Deswegen zählt an der Wahlurne jede Stimme.

Arbeitsplätze
Die Natur arbeitet unermüdlich für uns. Sie sorgt für gesunde Böden, fruchtbare Felder und ein gutes Klima. Und noch mehr: Sie ist Wirtschaftsmotor und Jobgarantie, heute und in Zukunft, wenn wir intakte Ökosysteme stabilisieren und unsere Artenvielfalt sichern. Es lohnt sich, Natur zu schützen und wiederherzustellen – denn sie ist die Grundlage für unsere wirtschaftlich stabile Zukunft.

Freiheit
Freiheit spüren wir in der Natur: Wir erleben sie in den Bergen und auf Wiesen, die bis zum Horizont reichen, wir hören sie in artenreichen Wäldern und im Vogelgezwitscher. So schenkt die Natur uns tagtäglich Ruhe, Energie und Freiheit. Wenn wir Vielfalt in der Natur bewahren, schützen wir gleichzeitig unsere eigene Freiheit. In der Gegenwart für uns, gleichzeitig für kommende Generationen in der Zukunft.

Stabilität
Intakte Ökosysteme sind das Fundament für Sicherheit und Wohlstand – ohne sie gerät alles aus dem Gleichgewicht. Gesunde Wälder, Flüsse und Moore regulieren das Klima, schützen vor Extremwetter und sichern fruchtbare Böden. Sie machen ein gutes und sicheres Leben in Deutschland erst möglich. Von alldem brauchen wir mehr und nicht weniger, also: Natur wiederherstellen – und zwar mit Tempo.

Trinkwasser
Auen, Wälder und Moore sind unsere natürlichen Wasserspeicher. Effizienter, leistungsfähiger und günstiger als jeder von Menschen gebaute Speicher. Sie halten Niederschläge in der Landschaft, Erd- und Gesteinsschichten filtern und reinigen das Wasser. Schützen und stellen wir diese wertvollen Lebensräume wieder her, sichern wir also gleichzeitig unser Trinkwasser. Ohne intakte Natur wird Wasser zur knappen Ressource – oder bei starken Niederschlägen zu einer großen Gefahr.

Wachstum
Wir brauchen eine Natur, die wachsen darf und unser gutes Leben sichert. Denn die Vielfalt der Arten und Lebensräume, sauberes Wasser, reine Luft und gesunde Böden sind die Grundlagen der menschlichen Existenz. Sie sichern unsere Gesundheit und eine funktionierende Wirtschaft. Deswegen ist es die Aufgabe der Politik, sich für einen starken Naturschutz einzusetzen.

Wohnraum
Die Natur ist Lebensraum – für Tiere, Pflanzen und uns Menschen. Sie sorgt für eine Umgebung, in der wir gut leben können – indem sie Städte abkühlt, Wasser filtert und Erholungsräume für viele Lebewesen bietet. Ohne intakte Natur ist lebenswerter Wohnraum undenkbar. Schützen und stellen wir Ökosysteme wieder her, schaffen wir ein Zuhause von dem wir langfristig alle profitieren.