Amphibien

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Der Minidrache
Kammmolch (Triturus cristatus)
Er ist der größte Molch in Thüringen. Die bis 16 cm großen Männchen tragen einen prachtvollen, tief gezackten Rückenkamm bis zum Schwanzende und vollführen während der Paarung ein beeindruckendes Unterwasserballett. Die Art ist im Bestand gefährdet.

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Verzwickte Verwandtschaft
Grünfrösche
Es gibt in Thüringen zwei Arten sogenannter Grünfrösche. Den Kleinen Wasserfrosch (Pelophylax lessonae) – bis 7 cm – und den Seefrosch (P. ridibundus) – bis 14 cm. Diese bringen aber eine Bastardform, den Teichfrosch (P. esculentus) hervor. Die große Ähnlichkeit macht eine Unterscheidung schwierig und häufig kommen zwei Arten nebeneinander vor. Dessen ungeachtet sind die grünen „Quaker“ ganzjährig am Gewässer das Abbild des Frosches, wie wir ihn kennen.

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Der Genügsame
Teichmolch (Lissotriton vulgaris)
Der anpassungsfähige Molch lebt während der Paarungszeit unter Wasser. Dabei trägt das Männchen einen imposanten Rückenkamm (Wassertracht). Die bis zu 300 Eier werden vom Weibchen einzeln wie kleine Pakete in Wasserpflanzen eingefaltet. Ein Molch selbst für kleine Gartenteiche.

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Der Farbenprächtige
Bergmolch (Ichtyosaura alpestris)
Obwohl maximal nur 9 cm groß sind die Männchen dieses Molches während der Hochzeit unter Wasser ein Anblick wie aus den Tropen. Der Bauch knallorange, die Oberseite in samtigen Blautönen und dazwischen sowie entlang des Rückens ein schwarz-weißes mosaikartiges Band. Ein echter Hingucker!

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Der Blaumann
Moorfrosch (Rana arvalis)
Er erscheint nur kurz zur Paarung am Gewässer und vollzieht hier eine knallige Verwandlung. Aus dem vormals braunen wird ein leuchtend blauer Frosch (natürlich nur die Männer!). Das passiert innerhalb weniger sonniger Tage in Flachwasserzonen. Diese Verwandlung vollzieht sich, bislang nicht völlig erforscht, durch spektrale Reflexion und verschwindet, wenn der Frosch das Wasser wieder verlässt.

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Der Waldläufer
Grasfrosch (Rana temporaria)
Der zweite Braunfrosch im Gebiet wurde früher auch „Märzfrosch“ genannt; schließlich ist er der erste Laicher im zeitigen Frühling. Sehr laichplatztreu legt er dabei mitunter weite Strecken zurück und wird oft weitab von Gewässern im Wald angetroffen. Da er keine Schallblasen besitzt, verfügen die Männchen nur über eine knurrig-knarzige Stimme.

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Die Allgegenwärtige
Erdkröte (Bufo bufo)
Sie ist die Kröte schlechthin und in fast ganz Europa verbreitet. Ihre bis zu 8.000 Eier werden an bis 5 m langen Laichschnüren unter Wasser aufgehangen. Durch Hautsekrete werden die Kröten und selbst die Kaulquappen nur ungern von anderen Tieren gefressen. Der Hauptfeind heute ist der Straßenverkehr.

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Die Monsterquappe
Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)
Diese Schaufelfußkröte sieht man selten, da sie sich tagsüber im Boden eingräbt. Auffälliger sind im Teich ihre riesigen Kaulquappen (9 – 18 cm), während Alttiere wesentlich kleiner sind (6–8cm). Was sie auch von anderen Kröten unterscheidet, ist ihre senkrechte Pupille im Auge und ihre glatte, nicht warzige Haut.

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Die Nichtblinde
Blindschleiche (Anguis fragilis)
Auch wenn es hinlänglich bekannt sein sollte: Sie ist keine Schlange, sondern eine Eidechse ohne Beine. Die noch häufige Art frisst langsame Beute wie Schnecken und Würmer und lebt sehr versteckt. Die Jungtiere sprengen bei der Geburt die Eihülle. Wie alle Eidechsen kann auch sie ihren Schwanz abwerfen/abbrechen lassen. Das nachwachsende Teil bleibt aber kürzer.

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Die Weltbürgerin
Waldeidechse (Zootoca vivipara)
Mit einer Verbreitung von Irland bis Japan (11.000 km West – Ost) und Bulgarien bis zum Polarkreis (3.100 km Süd – Nord) ist sie das am weitesten verbreitete Reptil der Welt. Die Art ist feuchtigkeitsbedürftiger als andere Eidechsenarten, daher auch Mooreidechse genannt und kommt mit kühlen Klimaten zurecht. Auch sie bringt lebende Junge zur Welt.

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Die Stinkerin
Ringelnatter (Natrix natrix)
Sie ist die häufigste der drei Schlangenarten in Thüringen. Man findet sie als Kulturfolger selbst im besiedelten Bereich, wobei sie feuchte Lebensräume und Teichgebiete vorzieht, da ihre Hauptbeute Amphibien sind. Sie legt Eier, welche durch Wärme ausgebrütet werden. Bei Gefahr beißt sie nicht zu wie andere Schlangen, sondern droht nur und spritzt ein recht übelriechendes Sekret aus der Analdrüse.