Wasserbüffel

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Karpatenbüffel sind ein in Rumänien und der Ukraine entstandener Schlag der Wasserbüffel. Sie sind etwas kleiner als die üblichen Wasserbüffel, bringen aber dennoch bis zu 800 Kilogramm auf die Waage. In ihrer Heimat werden sie als „Dreinutzungstiere“ gehalten, wegen des Fleischs, wegen der Milch und als Zugtiere. In Deutschland erfreuen sich die Tiere zunehmender Beliebtheit als Landschaftspfleger. Die robusten Tiere werden insbesondere in Feuchtbiotopen eingesetzt, denn sie lieben die Nässe. Durch das Suhlen in feuchten Senken und Kleingewässern verhindern sie deren rasche Verlandung. Dies ist z. B. für Amphibien von Vorteil, da sie offene, sich schnell erwärmende Gewässer zum Ablaichen bevorzugen. Auch fressen die Büffel Pflanzen die Milchkühe verschmähen würden und lockern hier im Gebiet den dichten Filz aus alter Vegetation deutlich auf, wodurch abwechslungsreichere Strukturen, also mehr ökologische Nischen, entstehen. Dadurch wird sich die Artenzahl auf der Fläche erhöhen. Schließlich sind die Feuchtwiesen am Frießnitzer See ein Gebiet für Wiesenbrüter.
Karpatenbüffel gelten inzwischen als vom Aussterben bedroht. Ihre Nachzucht wirkt dem Verlust historischer Haustierrassen entgegen.

Eigenschaften :
Alttiere tragen im Winter ein längeres und dichteres Fell als im Sommer. So sind sie gut an das hier vorherrschende Klima angepasst. Eine Ganzjahresbeweidung ist dadurch problemlos möglich. Jungtiere kommen mit besonders langem und dichtem Fell zur Welt. Dadurch können die Muttertiere selbst im Winter bei Schnee abkalben. Karpatenbüffel besitzen eine dicke Haut mit nur wenigen Schweißdrüsen. Ihr Bedarf an Abkühlung ist groß. Deshalb legen die Tiere an den tiefsten Stellen der Feuchtgebiete eigenständig Suhlen an. Diese Suhlen werden gern von weiteren Tierarten als Lebensraum angenommen.
Karpatenbüffel sind sehr robust und gegenüber Krankheiten ausgesprochen widerstandsfähig. Impfungen und tierärztliche Behandlungen sind weitgehend unnötig. Der Pansen ist widerstandsfähiger als bei Hausrindern. Damit können die Tiere auch minderwertigeres Futter wie Schilf und Binsen verwerten. Die Fesseln der Tiere sind weich, ihre Klauen breit und fest. Die Zwischenklauenräume sind größer als bei anderen Rinderarten. Damit haben sie einen sicheren Stand auf weichem und morastigem Untergrund.
Herkunft :
Wasserbüffel (Bubalus bubalis) sind keine Exoten, sondern waren in den Warmzeiten in Europa weit verbreitet. Sie haben Europa von Asien aus vor ca. 1 Million Jahren besiedelt. Ihre Wildform wurde kurz nach ihrer Domestikation vom Menschen ausgerottet. In der modernen Landwirtschaft verloren sie ihre Bedeutung und nur in Rumänien wurde die Rasse weiter bis in unsere Zeit gehalten.

Ausblick :
Das Comeback der Wasserbüffel in der Landschaftspflegeberuht auf den schon geschilderten Eigenschaften und Vorzügen der Tiere, sowie auf der Tatsache, dass die maschinelle Bearbeitung extrem nasser Standorte immer aufwändiger und teurer wird. Der heutige Landwirt bewirtschaftet solche Flächen kaum noch. Das Offenhalten der Landschaft durch große Pflanzenfresser stellt die natürliche Form der Landschaftsgestaltung dar und im Schlepptau der „großen“ stellen sich auch viele „kleine“ Arten wieder ein.