Artensterben und Klimawandel bleiben große Herausforderungen
Der NABU Thüringen zieht auf seiner Landesvertreterversammlung Bilanz über das Jahr 2024

© Foto: Lutz Wolfram
Jena/Weimar - Der NABU Thüringen warnt auf seiner Landesvertreterversammlung in Weimar-Holzdorf vor den Folgen von Artensterben und Klimawandel. „Das Artensterben und der Klimawandel nehmen die Natur in die Zange, dieser Entwicklung muss entgegengesteuert werden“, sagt Martin Schmidt, der Landesvorsitzende des NABU, vor den Delegierten in Weimar. „Gesunde Wälder, Flüsse und Moore sind unter anderem ein Garant für unseren Wohlstand und ein gutes, sicheres Leben. Deshalb ist die Wiederherstellung von intakten Ökosystemen eine der wichtigsten Aufgaben, welche wir als Gesellschaft und Politik leisten müssen.“
Handeln in der Politik erforderlich
Der Landesvorsitzende richtet einen Appell an Thüringens Umweltminister, der auf der Versammlung zu Gast ist, sich mehr für den Naturschutz in Thüringen einzusetzen. Dazu gehören aus Sicht des NABU Thüringen:
• die Rücknahme aller Kürzungen im Naturschutz und weiterhin eine dringend notwendige Förderung des Naturschutzes auf hohem Niveau in Thüringen
• das Vorantreiben des Aktionsprogramms zur Wiederbelebung der Bach- und Flussauen und eine entsprechende Förderkulisse umzusetzen – so wie es im Regierungsvertrag vereinbart ist
• das Beenden des Tötens von geschützten Arten, denn Naturschutz mit der Waffe ist keine Lösung
• die Förderung der Weidetierhaltung durch Ausbau der Vermarktung, des Herdenschutzes, unter anderem mit der Einrichtung eines Herdenschutzzentrums und von zielgerichteten Beratungsangeboten.
Ehrenamtliches Engagement
Der NABU Thüringen engagiert sich seit 35 Jahren für den Erhalt der Natur- und Umwelt im Freistaat. Die Basis des Verbandes bilden 18 Kreisverbände und 31 Gruppen, die sich ehrenamtlich und mit viel Leidenschaft vor Ort für den Naturschutz einsetzen und die etwa 19.000 Mitglieder.

© Foto: Lutz Wolfram
Im Rahmen der Landesvertreterversammlung wurde Andreas Martius mit der Goldenen Ehrennadel des NABU ausgezeichnet. Andreas Martius gehört zu den Gründungsmitgliedern des NABU Gera-Greiz im Jahr 2004 und ist seitdem im Vorstand aktiv. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat er Beeindruckendes für den Naturschutz erreicht: Hierzu gehören Wilden Weiden am Frießnitzer See, der Ausbau alter Trafohäuser zum Artenschutzturm oder neugeschaffene NABU-Schutzgebiete im Krebsbachtal und an der Taubertsmühle. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden ebenso Katrin Lehmann vom NABU Obereichsfeld mit der Bronzenen Ehrennadel und Fatima Pfau vom NABU Erfurt mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.
Kooperationen eingehen
Trotz aller Herausforderungen, die es im Naturschutz gerade gibt, kann der Verband 2024 gute Erfolge verbuchen. Martin Schmidt freut sich besonders über Kooperationen mit dem Thüringer Bauernverband, dem BUND Thüringen und dem Thüringer Ökoherz: „Wir suchen gemeinsam nach neuen Wegen zwischen Landwirtschaft und Naturschutz, um mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft in Thüringen zu erreichen. Dazu haben wir gemeinsame Projekte gestartet, um diesen Prozess voranzutreiben“, sagt der Landesvorsitzende.
Flächen für die Natur!
Wichtig für gesunde Ökosysteme sind Flächen, auf denen sich die Natur ungestört entwickeln kann. So konnte der NABU 2024 über 57,15 Hektar Flächen für die Natur sichern. Zum Jahresende befanden sich insgesamt 1.365 Hektar NABU-Schutzgebiete in Thüringen im Besitz und in der Verwaltung der Stiftung „Nationales Naturerbe“.

Die Delegierten unseres Kreisverbandes
© Foto: NABU Gera-Greiz