Der Wild-Apfel – Baum des Jahres 2013

Vortragsveranstaltung der Gehölzfreunde in der Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaften in Gera e.V.

„Die Geraer Gehölzfreunde laden am Donnerstag, dem 24. Oktober 19 Uhr, im Barocksaal des Museums für Naturkunde zur traditionellen Veranstaltung zum Baum des Jahres ein. Dem für 2013 gekürten Wild-Apfel widmen sich an diesem Abend als bekannte Referenten wieder die Hochschuldozentin Dr. habil. Helga Dietrich aus Jena und der Geraer Baumfotograf Uwe Conrad.

Mit dem Wildapfel steht diesmal eine vom Menschen fast vergessene Wildobstbaumart im Mittelpunkt. Zwar kennt jeder den Apfelbaum, den Wildapfel aber wohl nur die wenigsten. Er gehört zu den seltensten Baumarten und ist stark gefährdet. Es gibt viel Interessantes über ihn zu berichten. Anders als bei Kulturbirne oder -kirsche stammt der Kulturapfel nicht von der heimischen Wildform ab, sondern von asiatischen Wildäpfeln.

Die gelblich-grünen Früchte ähneln zwar unseren Kulturäpfeln, sind aber deutlich kleiner und runder und enthalten keinen roten Farbstoff in der Schale. Frisch sind sie ungenießbar, herb und hart – daher auch der Name Holzapfel. Erst in gedörrtem oder gekochtem Zustand sind die Holzäpfelchen schmackhaft und aromatisch.

400-jähriger Wild-Apfel bei Schlegel (Lkrs. Lobenstein)
Foto: Klaus Schultheiß

Die Verbreitung des Wildapfels erstreckt sich über ein großes Areal – fast ganz Europa außer Nordskandinavien und Nordrussland sowie Teilen Spaniens und Griechenlands. Andererseits findet man ihn sehr selten. Er ist konkurrenzschwach gegenüber anderen Wildbaumarten und findet auch kaum wirtschaftliche Verwendung. Verbreitungsschwerpunkte sind noch intakte Auenwälder und einige Mittelgebirge, z. B. Erzgebirge und Schwäbische Alb. Im "Holzäppel-Gebirge" um Geising und Glashütte stehen in einer Höhenlage von etwa 800 m noch fast 1000 Wildäpfel in den Wäldern und auf Steinrücken.

Der Wildapfel wird meist nur etwa 100 Jahre alt, die Kulturäpfel dagegen nur halb so alt. Einer der stärksten Bäume befindet sich mit 1,10 m Durchmesser bei Glashütte im Osterzgebirge, ein 400-jähriger Baum steht am Rennsteig bei Schlegel. Im Garten des Generationenspielplatzes „Am Wald“ in Gera-Dürrenebersdorf wurde in der Sammlung der „Jahresbäume“ schon für 2013 der Wild-Apfel gepflanzt.

Vor der Veranstaltung zum Baum des Jahres treffen sich die Gehölzfreunde bereits um 18 Uhr zu aktuellen gehölzkundlichen Problemen in der Klause des Museums für Naturkunde. Auch hierzu sind – wie immer – interessierte Gäste herzlich eingeladen.

Klaus Schultheiß
Sektion Gehölzkunde“

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