Schutzgebiete im Wald schonen

Medienstatement des NABU Thüringen zum 4. Umsetzungsbericht des „Aktionsplans Wald 2030 ff“

abgestorbener Wald im NSG Aumatal © Foto: Lutz Wolfram

Jena – Laut NABU Thüringen sind die Nadelbaumkulturen, die derzeit Dürre und Borkenkäfer zum Opfer fallen, das Resultat einer über Jahrzehnte auf Nadelholz fixierten Forstwirtschaft. Mit dem „Aktionsplan Wald 2030 ff“ möchte das Land Thüringen einen klimawandelgerechten Waldumbau mit standortverträglichen, naturnah gemischten und strukturierten Waldbeständen vorantreiben.

„Doch anstatt sich auf eine schonende Bewirtschaftung und Pflege auch bei der Bekämpfung von borkenkäfergeschädigten Flächen zu konzentrieren, wird gleichzeitig gravierend in geschützten Laub- und Laubmischwäldern, wie zum Beispiel im Tautenburger Wald im Saale-Holzland-Kreis, Holzeinschlag betrieben. Gerade die noch einigermaßen intakten Laub- und Laubmischwaldbestände müssen jetzt unbedingt geschont werden,“ sagt Silvester Tamás vom NABU Thüringen. „Das schlimme dabei ist, dass insbesondere in FFH- und Naturschutzgebieten im Wald wertvolle Alt- und Schirmbäume den schweren Erntemaschinen zum Opfer fallen.“

Der NABU Thüringen fordert von der Politik und den verantwortlichen Akteuren ein sofortiges Umlenken dieser Praktiken. Die anhaltenden forstlichen Eingriffe in Schutzgebieten im Wald im Sinne der Schutzverpflichtungen, müssen deutlich minimiert und im Zweifel ganz unterlassen werden. „Vor dem Hintergrund einer spürbaren Klimaaufheizung und Dürre zählt jetzt jeder Baum. Denn es sind vor allem die naturbelassenen und unbewirtschafteten Laub- und Laubmischwälder, wie sie teilweise noch in unseren Schutzgebieten vorkommen, die das Potential haben, besser auf die kommenden Herausforderungen durch die zunehmende Trockenheit und Hitze vorbereitet zu sein,“ sagt Silvester Tamás.

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