Thüringer Naturschutzverbände fordern ehrgeizige Naturschutz- und Klimapolitik

BUND und NABU äußern sich zur Landtagswahl in Thüringen

Jena/Erfurt - Bei der bevorstehenden Landtagswahl entscheiden die Thüringerinnen und Thüringer mit ihrer Stimme, ob und wie die Weichen für die Erhaltung einer intakten, lebenswerten Natur und für den Klimaschutz im Freistaat gestellt werden.

Nach Ansicht der beiden Natur- und Umweltschutzverbände BUND und NABU darf bei allen wichtigen Themen, die die Menschen derzeit bewegen, nicht vergessen werden, dass Klimakrise und Artensterben auch Auswirkungen auf Bereiche wie Ernährungssicherheit, Landnutzung, Zuwanderung und Wirtschaft haben. Die Erderhitzung und der Artenrückgang sind real und führen dazu, dass wir mit den genannten Folgeproblemen konfrontiert sind. Diese Krisen zu leugnen, zu verharmlosen oder gegeneinander auszuspielen, wie es populistische Kräfte auf der Jagd nach Wählerstimmen tun, ist fatal.

Von der zukünftigen Landesregierung in Thüringen erwarten die beiden Verbände eine weiterhin ambitionierte Natur- und Umweltschutzpolitik, denn Klimawandel und Artensterben sind zu weit fortgeschritten, um sie einfach nur auszusitzen. Laut BUND und NABU braucht es einen starken Fokus auf den Natur- und Klimaschutz, alles andere gefährdet die Zukunft unserer Lebensgrundlage und die der nach uns kommenden Generationen.

Zum Schutz und Erhalt der einzigartigen Naturausstattung und Artenvielfalt in Thüringen wurden in den letzten Jahren einige haltgebende „Pflöcke“ eingeschlagen.
So darf sich die Natur auf fünf Prozent des Landeswaldes ungestört entwickeln, das Grüne Band wurde als Nationales Naturmonument gesichert, zwölf Natura 2000-Stationen und das Kompetenzzentrum Natura 2000-Stationen wurden eingerichtet und gesetzlich verankert. Diese Einrichtungen arbeiten erfolgreich für den Naturschutz im Freistaat.

Mittelweile gibt es allerdings in Thüringen auch Strömungen, die aktiv versuchen, diese bunte Thüringer Vielfalt zu untergraben. Unter dem Deckmantel des Heimatschutzes versuchen autoritäre, populistische Bewegungen und Parteien, unsere Naturschätze für ihre Zwecke und zur Ausgrenzung zu missbrauchen, sind aber letztlich bereit, die Natur zu opfern. Naturschutz ist weder ein Selbstläufer, noch hilft ihm eine energiepolitische Rolle rückwärts. Seien es identitäre Bewegungen, vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte Parteien oder wissenschaftsleugnende Kräfte – sie allesamt stellen eine Gefahr für die Vielfalt und Stabilität unserer Natur und Gesellschaft dar.

Wer Parteien wählt, die den menschengemachten Klimawandel leugnen, wissenschaftliche Fakten negieren und mit Populismus und Hetze Menschen gegeneinander aufbringen, verspielt unsere Zukunft und unsere Thüringer Heimat. Deshalb rufen BUND und NABU die Thüringer Bürgerinnen und Bürger auf, am 1. September 2024 zur Wahl zu gehen und im Sinne von Natur und liberaler Demokratie zu wählen. Bereits in einem gemeinsamen Brief richteten BUND und NABU im April 2024 einen entsprechenden Appell an ihre Mitglieder.

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