Die Pohlitzer heißen die Schwalben willkommen

In Pohlitz, einem Ortsteil von Bad Köstritz ist im November 2021 ein Schwalbenturm am Dorfteich in der Ortsmitte errichtet wurden. Das Ziel der Aktion ist es, den Schwalben einen zusätzlichen Brutplatz bereitzustellen. Durch diese Unterstützung erhalten die Mehlschwalben 48 Doppelnester aus Holzbeton, da sie auf Grund mangelnder Lehmpfützen nicht ausreichend Material für ihren natürlichen Nestbau finden. Dies ist nicht nur für Schwalben ein Problem. Deshalb sind in diesem Turm Verstecke für Fledermäuse integriert und Nistkästen für Mauersegler eingebaut.
Die Schwalbe hat sich als Kulturfolger seit Jahrhunderten an den Menschen und seine Umgebung angepasst. Doch da nicht jeder Hausbesitzer gern Nester an seiner Hauswand akzeptiert und alte Höfe im ländlichen Raum verschwinden, um Neubauten zu weichen, ist ein separater Schwalbenturm eine optimale Lösung. Der Turm steht ideal, da durch den Dorfteich Wasser ausreichend zur Verfügung steht und Insekten angelockt werden. Weiterhin wirkt es sich positiv aus, dass es in Pohlitz Landwirte gibt, die ihren Tieren die Weidehaltung ermöglichen und damit der Kreislauf aus Dung und davon lebenden Fliegen sowie vielen anderen Insekten gefördert wird. Auf diese Weise wird ein sehr wertvoller Beitrag als Nahrungsgrundlage für die Schwalben geleistet.
In der näheren Umgebung des sozialen Wohnungsbaus für Schwalben befinden sich auf den umgebenden Höfen bereits bestehende Kolonien, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die Nester sich mit neuem Leben füllen und gut angenommen werden.
Das Projekt wurde zu 90% durch das Land Thüringen, Landesamt Weimar, Referat 33 gefördert. Des Weiteren waren daran der ortsansässige Maibaumsetzerverein beim Errichten der neuen Behausung und Mitglieder des NABU´s beteiligt. Besonderer Dank gilt der Zimmerei Weise für die bauliche Umsetzung. Die offizielle Einweihung fand durch den Ortsteilbürgermeister Herrn Modes im November statt und alle hoffen, dass es zum Erstbezug im Frühjahr 2022 kommt.
Damit wir auch in Zukunft viel Freude mit diesen Sommerboten erfahren, möchten wir daraufhin weisen, dass jeder ein solches Projekt beantragen und umsetzen kann. Lassen Sie uns gemeinsam aktiv die Sommerquartiere für Zugvögel gestalten und schon mit kleinen Hilfsmaßnahmen die Künstler der Lüfte unterstützen.
Der NABU Gera-Greiz dankt allen Beteiligten und wünscht viele schöne Momente mit den Glücksbringern.

Geschrieben im Auftrag des NABU Gera-Greiz von Thomas Pandorf