Ein Projekt mit vielen Überraschungen

NABU-Vortrag zum ENL-Projekt „Revitalisierung Frießnitzer See“

Entschlammungsaktion im Rahmen des ENL-Projektes „Revitalisierung Frießnitzer See“
Foto: Lutz Wolfram, NABU Gera-Greiz e.V.

Pressemitteilung. Museum für Naturkunde Gera / NABU Gera-Greiz

Am 7. November 2013, 19.00 Uhr, lädt der Naturschutzbund Deutschland, Kreisverband Gera-Greiz, zu einem Vortragsabend über das ENL-Projekt „Revitalisierung Frießnitzer See“ ins Museum für Naturkunde Gera ein.

Derzeit ist dieses Projekt das größte Naturschutzprojekt im Landkreis Greiz und auch eines der größten in Thüringen. Die Abkürzung ENL steht für „Entwicklung von Natur und Landschaft“, einem spezifischem Förderprogramm für den ländlichen Raum. Herr Christoph Kummer, Projektleiter dieses Naturschutzprojektes, wird sowohl über Ziele, als auch den aktuellen Stand der bisher umgesetzten Arbeiten berichten. Natürlich informiert der Vortrag auch über die Besonderheiten dieses Naturschutzgebietes.

Der Frießnitzer See liegt zwischen den Ortschaften Frießnitz und Großebersdorf, nur etwa 4 km von Weida und 12 km von Gera entfernt. Schon 1812 besuchte der "Vogelpastor" Ludwig Brehm aus Renthendorf wiederholt den Frießnitzer See, um hier zu forschen und vor allem Vögel zu beobachten. Nach ihm wurden die Beobachtungen u. a. von Prof. Karl Theodor Liebe fortgesetzt. Der Frießnitzer See ist daher eines der am besten untersuchten Vogelparadiese in Deutschland.

Der Schwerpunkt der Revitalisierung des Frießnitzer Sees ist die Entnahme der gigantischen Schlammassen, die sich in über 100 Jahren angesammelt haben. Über 93.000 cbm müssen ausgebaggert werden. Die NABU Stiftung Nationales Naturerbe und der NABU-Kreisverband Gera -Greiz arbeiten bei der Verwirklichung u. a. folgender Teilaufgaben im Naturschutzgebiet „Frießnitzer See und Struth-Aue" eng zusammen:

  • Entschlämmung des Frießnitzer Sees
  • Beweidung des Feuchtgebietes mit Wasserbüffeln
  • Umbau alter Trinkwasser-Hochbehälter zu Fledermausquartieren
  • Entschlämmung des Birkhäuser Teiches (bei der "Süßen Tränke" gelegen)
  • Errichtung eines Beobachtungsturmes am Ufer des Frießnitzer Sees

Am Süd-Ufer wurde bereits im Herbst 2012 der fast 10 m hohe Aussichtsturm errichtet, der nach seiner Einweihung für die Vogelbeobachtung öffentlich zugänglich sein wird. Damit können auch dem Besucher interessante Eindrücke vermittelt werden.

Das Museum für Naturkunde hat für diesen Abend als besonderen Beitrag ein Bodenprofil vom Frießnitzer See vorbereitet. Es konnte während der Entschlämmung zur Dokumentation des Projektes vom Museums-Präparator Rainer Michelsson angefertigt werden und zeigt die Abfolge der ehemals vorhandenen Schlammschichten bis zum natürlichen Untergrund. Weiterhin erwarten den Besucher einige repräsentative Vogelarten des Gebietes aus den Sammlungen des Museums.


Das Projekt wird über die Förderinitiative Ländliche Entwicklung in Thüringen, Programm „Entwicklung von Natur und Landschaft“ gefördert. Die Fördermittel werden von der Oberen Naturschutzbehörde im Thüringer Landesverwaltungsamt ausgereicht.
Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.

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