Auf der Suche nach dem Fetthennen-Bläuling

Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion) © Foto: Leo / fokus-natur.de
Aktuell ruft die NATURA 2000- Station "Obere Saale" zur Meldung dieser sehr seltenen und europarechtlich geschützten Schmetterlinge in Ostthüringen auf. Bei der Suche können auch Funde aus dem Landkreis Greiz und der Stadt Gera gemeldet werden. Mehrere für unsere Region bekannte Vorkommen gibt es bisher im Elstertal vom Steinicht bis nach Wünschendorf.
Solltet Ihr die Art sehen, dann bitte Eure Sichtung mit Foto hier melden:
natura2000.nfga.de/os/fetthennen-blauling
Der Fetthennen-Bläuling (Scolitantides orion) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Bläulinge (Lycaenidae).
Beschreibung:
Die Flügeloberseite ist bei beiden Geschlechtern schwarz/dunkelbraun mit einer mehr oder weniger starken blauen Bestäubung. Die Unterseite ist weiß mit großen schwarzen Flecken und einem orangenfarbenen Band auf dem Hinterflügel. Der Flügelsaum ist schwarz/weiß abgesetzt.
Flugzeit:
Die Falter fliegen je nach Region in ein, partiell zwei und drei Generationen von Mitte April bis Ende August. Sie fliegen in bis zu drei Generationen pro Jahr.
Lebensweise:
Die Eiablage erfolgt in der Regel an Pflanzen der Gattung Hylotelephium, vor allem an der Großen Fetthenne (Hylotelephium telephium). Darüber hinaus werden auch Pflanzen der Gattung Sedum belegt. Die Raupen sind schlecht auffindbar, da sie sehr versteckt leben. Ab der zweiten Häutung (L3) besitzt die Raupe zwei Tentakel und eine Honigdrüse auf dem hinteren Teil des Rückens. Ab diesem Zeitpunkt, manchmal auch schon vorher, leben sie in Symbiose mit verschiedenen Ameisen. Die Ameisen ernähren sich von dem Sekret der Honigdrüse, im Gegenzug werden die Raupen dafür von den Ameisen vor kleineren Feinden beschützt. Die Verpuppung erfolgt in Gesteinsritzen oder unter Steinen oder Felsen. Die Falter saugen an einer Vielzahl von Nektarpflanzen, wobei eine Vorliebe zu weißen Blüten zu beobachten ist. Die Überwinterung erfolgt als Puppe.
Verbreitung:
Der Fetthennen-Bläuling ist lückenhaft von Europa über die Türkei, Mittelasien bis Japan verbreitet. In Österreich ist die Art, die als empfindlicher Bioindikator gilt, an vielen Orten verschwunden. In Deutschland kommt die Art in Thüringen, Sachsen, Bayern und in Rheinland-Pfalz vor.
Gefährdung und Schutz:
Rote Liste Deutschland und Thüringen: 1 (vom Aussterben bedroht)
Weitere Informationen zu der Art:
www.stiftung-naturschutz-thueringen.de/stiftung/30-jahre/fetthennen-blaeuling