Jahresrückblick 2011 des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN)

Hochglanzbroschüre zeichnet falsches Bild

Die Broschüre "Jahresrückblick 2011" des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN)
Foto: TMLFUN

Die Broschüre "Jahresrückblick 2011" des TMLFUN malt ein helles Bild der Entwicklung von Land- und Waldwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz in Thüringen. Wunderbare Fotos lassen das Herz jedes Naturfreundes höher schlagen: Lichte Buchenwälder im Frühjahr, der Bauerngarten des Kultur- und Kräuterhofes Posterstein (Altenburger Land), Flüsse, die nicht begradigt sind und frei fließen dürfen – die Pforte des Paradieses scheint in Thüringen zu stehen.

Doch leider wird jeder im Naturschutz tätiges NABU-Mitglied fast täglich ungeschminkt die wahre Entwicklung vor Augen geführt. Zwei Alarmmeldungen der letzten Tage: Beseitigung von Bieberburgen und Vernichtung ihrer Lebensräume bei Porstendorf nahe der Saale oder die Rohdung von Feldgehölzen im Altenburger Land. Dazu immer noch der unverminderte Pestizid- und Düngemitteleinsatz in der Landwirtschaft usw. usf. – der "offizielle" Naturschutz ist in Thüringen das "fünfte Rad am Wagen".

Ein Schnappschuß aud der Broschüre: Die unnötige und umweltfeindliche Asphaltierung von Feldwegen als Teil der weiteren Ausräumung der Landschaft und Vernichtung von z.B. temporären Kleingewässern, die für manche Amphibienarten von hoher Bedeutung sind, wird auf S. 28 mit einem Kostenumfang von ca. 6 Mio. Euro als "Ländliche(r) Wegebau zur Strukturverbesserung" verkauft und behauptet, daß diese u.a. (man staune!) auch "als Grundlage für touristische Entwicklungspotenziale" dienen … – Schade um das Papier, auf dem die Broschüre gedruckt wurde!

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