Wasserversorgung durch intakte Auenökosysteme sichern
Zum Weltwassertag am 22. März 2024 fordert der NABU Thüringen Auenökosysteme zu erhalten und wiederherzustellen
Jena - Intakte Ökosysteme sind eine der Grundvoraussetzungen für die nachhaltige Verfügbarkeit von Wasser für Mensch, Natur, Land- und Forstwirtschaft, Gewerbe und Industrie. Der Erhalt und die Wiederherstellung naturnaher Auen spielen dabei eine wichtige Rolle. Deshalb fordert der NABU Thüringen anlässlich des Weltwassertages am 22. März 2024 den Erhalt und die Wiederherstellung von Auenökosystemen.
„Die Klimakrise und die vergangenen Dürresommer haben uns gezeigt, wie schnell auch in Thüringen verfügbares Wasser zu einem knappen Gut werden kann. Um auch in Zukunft ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben, müssen wir unsere Auen stärker schützen und entwickeln“, fordert Martin Schmidt, Landesvorsitzender des NABU Thüringen. „Auen sind nicht nur die blauen Lebensadern der Artenvielfalt, sie spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Grundwasserneubildung. Wie Schwämme in der Landschaft speichern sie Wasser und geben es langsam wieder ab. Die zusätzliche Filterwirkung für das Wasser unter anderem von Umweltgiften, gibt es in gesunden und ausreichend großen Auen gratis dazu.“
Mit dem Klimawandel verändern sich Intensität, Dauer und jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge. In niederschlagsreichen Zeiten tragen Auen dazu bei, die anfallenden Wassermassen besser zu speichern und damit einen schnellen Abfluss und Überschwemmungen in den Siedlungsgebieten zu minimieren, beziehungsweise zu verhindern. Bei Trockenheit wird das gespeicherte Wasser langsam wieder abgegeben und steht in der Landschaft zur Verfügung.
Der NABU Thüringen fordert deshalb mehr Raum für Gewässer und Auen. „Im Klartext heißt das, schnell die Weichen zu stellen, damit Revitalisierung und Renaturierung der Auen voranschreiten können. Hier müssen die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte zügig nachgeholt werden“, so Martin Schmidt. Das vom NABU geforderte Aktionsprogramm zur Revitalisierung und Renaturierung der Auen und die Einrichtung eines landeseigenen Fonds zum Ankauf von Flächen an Gewässern und in Gewässerauen, könnten hier eine entscheidende Rolle spielen. Die dafür notwendigen Mittel könnte das Land aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) generieren. Das ANK soll bundesweit zur Wiederherstellung von kohlenstoffreichen Ökosystemen, wie Mooren, Auen, Wäldern oder Meeren genutzt werden.