Zehn Jahre Flächenkauf im Dienste der Natur
NABU Stiftung Nationales Naturerbe feiert Jubiläum
Berlin – Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe feiert am Ostermontag ihr 10-jähriges Gründungsjubiläum. Am 9. April 2002 rief der NABU die Stiftung als rechtlich selbständige Stiftung ins Leben. Aufgabe der NABU-Stiftung ist vorrangig der Erwerb von Naturschutzflächen, um diese dauerhaft für bedrohte Tiere und Pflanzen zu bewahren und zu entwickeln.
Seit ihrer Gründung hat die NABU-Stiftung bereits 12.100 Hektar Land für die Natur erworben, eine Fläche so groß wie die Müritz in Mecklenburg-Vorpommern oder die Inseln Sylt und Amrum zusammen. „Zehn Jahre sind für eine Stiftung ein kleiner Schritt, für die Natur konnten wir aber bereits einen riesengroßen machen“, sagte Christian Unselt, Vorsitzender der NABU-Stiftung und treibende Kraft bei deren Gründung.
Der Flächenbesitz der NABU-Stiftung in einem Wert von ca. 4,8 Millionen Euro verteilt sich auf rund 200 Schutzgebiete in ganz Deutschland. Rund zwei Drittel ihrer Flächen entlässt die NABU-Stiftung langfristig aus der Nutzung, so dass sich naturnahe Wälder, kleinere Seen, Schilfröhrichte und Moore zu naturnahen Lebensräumen mit hoher Artenvielfalt entwickeln können. Ihre Landwirtschaftsflächen lässt die NABU-Stiftung unter naturschutzfachlichen Vorgaben durch ortsansässige Betriebe bewirtschaften, um sie für die Tiere und Pflanzen der Kulturlandschaft als Lebensraum zu erhalten und aufzuwerten. Insbesondere in Ostdeutschland besitzt die NABU-Stiftung umfangreiche Nadelholzforste, die sie durch waldbauliche Arbeiten in naturnahe Laubmischwälder zurückverwandelt.
Getragen wird der Flächenbesitz u. a. durch das Stiftungskapital, das durch Zustiftungen von naturverbundenen Menschen auf mittlerweile 3,9 Millionen. Euro gewachsen ist. Für ihre Naturschutzarbeit erhielt die NABU-Stiftung seit ihrer Gründung rund 5,1 Millionen Euro Spendengelder.
Den Schwung aus ihrem Jubiläum will die NABU-Stiftung für den Erwerb von 470 Hektar im und am Naturschutzgebiet „Salziger See“ bei Eisleben in Sachsen-Anhalt nutzen. Weite Schilfröhrichte, kleine Seen, Feuchtgrünland, Binnensalzstellen und Steilhänge mit Trockenrasen und Streuobstwiesen prägen eines der artenreichsten Gebiete in Mitteldeutschland. Hier haben stark bedrohte Arten wie Rohrdommel, Rohrweihe, Blaukehlchen und Wachtelkönig einen Rückzugsraum gefunden und blühen seltene Pflanzen wie Frühlingsadonisröschen, Kuhschelle und Strand-Aster.
Neben 419 Hektar aus dem bundeseigenen Flächenpool des sogenannten „Nationalen Naturerbes“, die sie entgeltlos übernehmen kann, gehören zum Flächenpaket 51 Hektar Acker, für den sie den Verkehrswert zahlen muss. Für das zu erwerbende kompakte Areal aus verschiedenen Seen, weiten Schilfröhrichten, Grünland, Acker und Trockenhängen erarbeitet die NABU-Stiftung ein Entwicklungskonzept. Während die Seen, Schlammfluren und Schilfröhrichte beruhigt und dauerhaft ungenutzt bleiben, sollen das Feuchtgrünland, die Trockenhänge sowie die Ackerflächen ökologisch bewirtschaftet werden. Um den Flächenkauf für ihr Jubiläumsprojekt im Umfang von rund einer Million Euro schultern zu können, wirbt die NABU-Stiftung um Spenden für den „Salzigen See“. Durch weitere Flächenübernahmen auch aus dem Pool des Nationalen Naturerbes will die NABU-Stiftung bis Ende kommenden Jahres auf etwa 15.000 Hektar anwachsen. Zur dauerhaften Absicherung der erworbenen Naturschutzflächen ist der weitere Aufbau des Stiftungskapitals eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre.
Für Rückfragen:
Christian Unselt, Vorsitzender NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Tel. 0172-9991292.
Im Internet zu finden unter www.naturerbe.de