Gemeinsamer Einsatz für den Naturschutz – Rückblick auf das Treffen in der Taubertsmühle

© Foto: Lutz Wolfram / NABU Gera-Greiz
Bereits am 6. Februar 2025 fand im Rahmen des Wahlkampfes ein wichtiges Treffen auf dem Gelände der ehemaligen Taubertsmühle im Landkreis Greiz statt. Vor Ort waren Steffi Lemke, damalige Bundesministerin für Umwelt und Naturschutz, Luis Schäfer, Landessprecher von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, sowie der Vorsitzende des NABU-Kreisverbands Gera-Greiz, Andreas Martius. Außerdem nahmen Mitglieder der Kreisverbände des NABU und von Bündnis 90/DIE GRÜNEN teil. Trotz des winterlichen Wetters besichtigten alle Gäste mit großem Interesse das vom NABU betreute Gebiet gründlich. Über Herausforderungen und Chancen des Natur- und Artenschutzes in der Region wurde dabei intensiv diskutiert.

© Foto: Lutz Wolfram / NABU Gera-Greiz

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In den 90er Jahren wurde entdeckt, dass sich auf dem verlassenen Gelände der Mühle bei Cossengrün durch günstige Bedingungen wertvolle Laubmischwälder, Wiesen, Hecken, Felsbildungen, Geröllfelder und Halbtrockenrasen entwickeln konnten. Damit verbunden waren Ansiedlungen seltener Tiere und Pflanzen (Zauneidechse, Wolfsmilchschwärmer, Blauer Eichenzipfelfalter, Heidenelke, Pechnelke u. a.). 1998 stellte man das Gebiet als Geschützter Landschafts-Bestandteil (GLB) unter Schutz.
Das damalige zerfallene Mühlengebäude wurde bis auf den Keller abgetragen, der Keller stabilisiert und zur Nutzung für Fledermäuse umgestaltet.
Seit 2018 versuchen die Mitglieder des Naturschutzbundes (NABU) die Bedingungen für den Schutzstatus zu erhalten und zu verbessern.
In neuerer Zeit wurden auf einer angrenzenden Wiese Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläulinge gesichtet. Diese Schmetterlingsart, eine sog. Habitat-Art, ist europarechtlich geschützt. Deshalb bemühte sich der NABU-Kreisverband Gera-Greiz, auch diese Wiese zu kaufen, um sie zu schützen. Finanzielle Unterstützung erhielten wir dafür vom NABU Weimar und der NABU-Stiftung. Glücklicherweise gab es private Interessierte, die uns mit ihrer Spende für das noch fehlende Geld den Kauf ermöglichten. Ihnen wird an dieser Stelle noch einmal unser herzlicher Dank ausgedrückt!
Für die Pflege und Entwicklung der vielen und sehr unterschiedlichen Strukturen im Schutzgebiet braucht es regelmäßige Hilfsmaßnahmen.

© Foto: Lutz Wolfram / NABU Gera-Greiz
Dann sind viele fleißige Hände gefragt. Die notwendigen Arbeiten sind z. B.:
Entbuschung: Entfernung von Pioniergehölzen auf Wiesen, Fels- und Schotterfluren sowie Verhinderung neuer Verbuschung
Extensive Bewirtschaftung: portionsweise mosaikartig versetzte Mahd mit Entfernung des Mahdgutes. Noch besser hierfür eignet sich eine Beweidung. Nach langer Suche wurde eine Tierhalterin gefunden, die ab dieser Saison nach Umzäunung ihre Tiere dort stellen wird. Auch diese Maßnahme gibt es nicht kostenlos.

© Foto: Lutz Wolfram / NABU Gera-Greiz

© Foto: Lutz Wolfram / NABU Gera-Greiz
Wichtig ist in dem Gebiet außerdem die Erhaltung des vorhandenen Hainsimsen-Buchen und Hainsimsen-Eichenwald-Bereichs. Davon profitieren Vögel (insbesondere Höhlenbrüter), Lurche und Kriechtiere (Winterunterschlupf z. B. Zauneidechse), Wildbienen, Laufkäfer, Falter, Webspinnen, holzbewohnende Insekten, Pilze, Magerrasen-Bewohner (Heuschrecken, Stechimmen), um nur einige zu nennen. So wird das Gebiet selten gewordenen Spezialisten weiterhin Lebensraum bieten!
In Zukunft wird der NABU noch viele andere für die Natur lohnenswerte Gebiete finden und sie hoffentlich kaufen können. Deshalb sind alle Spenden, auch die kleinste, immer sehr willkommen. Die Spenden werden ausschließlich zum Schutz der Natur eingesetzt, somit letztendlich für uns alle. Auch für die Hilfe bei den regelmäßigen Arbeitseinsätzen werden wir dankbar sein. Denn je intakter die Natur, umso besser geht es uns Menschen!
Für die Betreuung des Schutzgebietes, besonders für die Beweidung, bitten wir dringend um Spenden auf das Konto des
NABU Kreisverbandes Gera-Greiz e.V.
IBAN: DE12 8305 0000 0000 0951 25,
BIC: HELADEFIGER
Stichwort: "Taubertsmühle"